In Zürich zählt die Polizei rund 570 Bussen wegen Cannabis-Konsum in den ersten fünf Monaten. Polizeisprecher Marco Cortesi sagt dazu: «Es ist nicht so, dass jetzt die Stadtpolizei Zürich Polizistinnen und Polizisten auf die Strasse schickt mit dem Ziel, Cannabis-Konsumenten zu finden und dann zu verzeigen. Es wird ganz im Rahmen der normalen Tätigkeit vorgegangen und dann allenfalls auch gebüsst.»
Gebüsst werden nur Erwachsene. Jugendliche, die beim Cannabis-Konsumieren ertappt werden, müssen nach wie vor mit einer Anzeige rechnen – wegen des Jugendschutzes.
Kontrollen im normalen Rahmen
Auch bei der Basler Polizei heisst es, die Kontrollen fänden im normalen Rahmen statt. Im Vergleich zu Zürich sind dennoch deutlich weniger Bussen wegen Cannabis ausgestellt worden: 33 Bussen waren es seit letztem Oktober.
Auch in Bern waren es relativ wenig Bussen, heisst es bei der Berner Polizei. Ihr liegen erst die Zahlen für 2013 vor: Zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember waren es 62 Bussen. Mit den frühlingshaften Temperaturen, welche die Menschen nun nach draussen ziehen, könnte sich das nun aber ändern.
Unkompliziert und weniger aufwändig
Über den Daumen gepeilt hielten sich die Bussen nach heutigem und Anzeigen nach früherem System die Waage, sagt bei der Stadt-Polizei Zürich Marco Cortesi. Wie seine Kollegen aus den anderen Städten spricht Cortesi von guten Erfahrungen.
Es sei unkompliziert und weniger aufwändig: «Es ist aber nicht eigentlich der Grund, warum wir es begrüssen. Sondern man muss ganz klar sehen, es ist ein Schritt, dass man das Delikt nicht mehr kriminalisiert, sondern es hat die Entkriminalisierung zum Ziel.»
Schätzungen gehen davon aus, dass in der Schweiz rund eine halbe Million Menschen kiffen. Ferner ist in verschiedenen Schweizer Städten die Diskussion über eine Cannabis-Legalisierung wieder angelaufen; etwa im kontrollierten Rahmen, in Cannabis-Clubs: In Genf, Zürich, Bern und Basel.