Mit welchen Hilfsmitteln überwinden wir in Zukunft Distanzen? Mobilitätsexperten diskutieren diese Woche in Bellinzona ihre Visionen. Welche Idee sich durchsetzen wird, ist noch nicht entschieden. Aber die Realität wird bald eine andere sein, davon sind die Teilnehmer überzeugt.
Der dichte Individualverkehr wie heute wird bereits in zehn Jahren der Vergangenheit angehören, sagt Mobilitäts-Experte Josef Stoll, einer der Referenten in Bellinzona:
«Heute sind unsere Städte oft zugeparkt. Aber in Zukunft holt uns das Auto ab, wenn wir es brauchen. Wir rufen es einfach mit der App. Und all die Parkplätze wären frei und könnten anders genutzt werden.»
Die Autos der Zukunft sollen ausserdem ohne Emissionen fahren, ihr Antrieb wäre Batterie getrieben.
Anstatt ungenutzt herumzustehen, stehen die Fahrzeuge künftig denjenigen zur Verfügung, die sie brauchen. Im Idealfall benutzen sie mehrere Personen gleichzeitig. Sie fahren zusammen, trennen sich wieder, je nach Ziel.
Auch der ÖV wird sich verändern
Die Parkplatzflächen wären frei zur Gestaltung, der Verkehr würde deutlich abnehmen. Aber was bedeutet das für den öffentlichen Verkehr?
Die Bahnen werden sich weiterentwickeln, sagt Josef Stoll, der unter anderem Leiter Infrastruktur bei der SBB war: «Eines Tages wird der Kunde der Bahn sagen, wann er fahren will. Das heisst unter Umständen, dass wir andere Zuggrössen brauchen oder dass wir unser ganzes öffentliches Netz flexibler kreieren müssen.»
Noch sind das Visionen. Aber vielleicht kommt auch der Zug dereinst auf Kommando.