Am Montagabend um 19.47 Uhr durchbrachen zwei schwarze mit Blaulicht fahrende Limousinen den Zaun um das Flughafengelände in Brüssel. Sie fuhren direkt auf das Rollfeld zur Maschine der Helvetic Airways.
Acht maskierte Männer in Polizei-Uniformen stiegen aus. Sie zwangen die an dem Flugzeug beschäftigten Lade-Arbeiter unter Waffengewalt zur Herausgabe mehrerer Päckchen – darin sollen sich Diamanten und Gold befunden haben. Nach wenigen Minuten verliessen die Männer auf gleichem Weg das Flughafengelände.
So hat sich der Überfall auf das Schweizer Flugzeug in Brüssel gemäss der belgischen Staatsanwaltschaft abgespielt.
Die Männer seien schwer bewaffnet und wohl Profis gewesen. «Das war eine genau vorbereitete Tat», sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft vor den Medien. Der Überfall habe nur wenige Minuten gedauert.
Kurze Zeit nach dem Überfall fand die Polizei ein brennendes Fahrzeug auf der Strasse von Brüssel nach Zellik. Die Behörden vermuten, dass der Kastenwagen von den Diamantenräubern beim Überfall verwendet wurde. Zeugen hätten beobachtet, wie die Insassen des Fahrzeuges in ein anderes Fahrzeug umgestiegen seien, so die Polizei.
Unklare Angaben zum Wert der Beute
Über den Wert der glitzernden Beute liegen keine offiziellen Angaben vor. Die Sprecherin des World Diamond Centre in Antwerpen, Caroline De Wolf, sagte laut der flämischen Zeitung «De Morgen» dem Radiosender Radio 1: «Es geht um einen gigantischen Betrag.» De Wolf nannte die Summe von 50 Millionen Dollar.
Auch der flämische Rundfunk VRT bestätigte dies, nachdem der Sender zunächst von 350 Millionen Euro Beute gesprochen hatte. Der Flughafen sprach lediglich von «Wertgegenständen», die geraubt worden seien.
Handel in Antwerpen im Visier
Die Edelsteine sollen aus der flämischen Hafenstadt Antwerpen stammen, dem Zentrum des weltweiten Diamantenhandels. Der Handel in Antwerpen ist immer wieder das Ziel von Kriminellen.