Es gibt sie noch, die Menschen ohne Mobiltelefon und ohne Internet. Je nach Altersgruppe und sozialem Umfeld setzen sich neue Technologien nur langsam durch. Gemäss einer Erhebung der Interessengemeinschaft elektronische Medien besitzen 6 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer kein Handy, 12 Prozent keinen Internet-Zugang.
Grosse Unterschiede zwischen den Generationen
«Wahrscheinlich sind das Menschen, die in ihrem ganzen Berufsleben nie mit Computern zu tun hatten», vermutet Ueli Custer von der IG elektronische Medien. 80 Prozent der rund 700'000 Internet-Abstinenten sind über sechzig Jahre alt. Tendenziell handle es sich um Leute, die über die obligatorische Schulbildung verfügen und weniger als 4000 Franken im Monat verdienen.
Ganz anders sieht es bei den Jungen aus: Bei den 15 bis 34-jährigen nutzen laut der Umfrage 99 Prozent das Internet. Zwei von drei Erwachsenen haben ein Smartphone. «Irgenwann wird das Mobiltelefon einfach zum persönlichen Kommunikations-Computer», erklärt Custer dazu.
Langsamerer Wandel bei Radio und Fernsehen
Gechattet, gemailt und getwittert wird also immer mehr per Smartphone oder Tablet. Um fernzusehen, setzen sich Herr und Frau Schweizer hingegen noch immer meist aufs Sofa vor den grossen Bildschirm, wie Custer bestätigt: «Die neuen Fernsehgeräte mit ihren grossen und hochauflösenden Bildschirmen bieten ein grösseres Vergnügen als das Mäusekino auf dem Smartphone».
Auch beim Radiokonsum haben sich neue Technologien wie DAB oder Streaming bisher nicht durchgesetzt: Drei von vier Erwachsenen setzen aufs gute alte UKW-Radio. Damit wird allerdings spätestens in zehn Jahren Schluss sein: 2024 soll die letzte UKW-Antenne abgeschaltet werden.