Die Jahresstatistik 2012 der Eidgenössischen Zollverwaltung belegt keine Zunahme an sichergestellten Betäubungsmitteln im letzten Jahr, im Vergleich zum Vorjahr (siehe Kasten).
Ein neuer Trend konnte hingegen beim Drogentransport festgestellt werden: das Bodypacking. Dabei werden Drogen in Form von Päckchen im Körper versteckt.
Rund 40 Prozent mehr Bodypacker haben die Zollbehörden 2012 gestoppt als im Vorjahr. Von den insgesamt 192 an der Grenze gestoppten Drogenkurieren waren 105 Bodypacker.
Nur durch Röntgenaufnahmen sichtbar
Die Kuriere füllen Luftballone oder Kondome mit Drogen, schlucken die Päckchen beispielsweise und bringen sie so unauffällig über die Grenze. Erst eine Röntgenaufnahme macht die sogenannten Fingerlinge sichtbar.
Mit dieser Methode transportiert ein Drogenkurier durchschnittlich 500 Gramm bis ein Kilogramm. Letztes Jahr wurde ein Trend zu kleineren Mengen festgestellt.
Der Chef der Grenzwachkorps, Jürg Noth, erklärt sich dies mit einem erhöhten Risikobewusstsein der Drogenschmuggler: «Ich glaube, dass die Gegenseite ein kleineres Risiko eingehen will, damit bei einem Aufgriff durch das Grenzwachtkorps oder die Polizei ein kleinerer Verlust entsteht.»
Schulen für den Drogenhandel
Bodypacker werden für ihren Transport extra geschult. «Es gibt neuerdings Bodypacker-Schulen in Mittelamerika und Westafrika», sagt Noth. Da würden die Leute trainiert, wie sie die Ladung möglichst lange im Magen und Darmtrakt behalten und das kostbare Gut gefahrlos ausscheiden können.
Bodypacking ist lebensgefährlich. Ein geplatzter Fingerling mit Kokain bedeutet den sicheren Tod.