Trotz der Häufung von Fällen aus Winterthur wollte André Marty, der Sprecher der Bundesanwaltschaft, nicht von einem lokalen Rekrutierungs-Netzwerk sprechen. «Diese Interpretation überlassen wir den Medien», sagte er SRF.
Zahlreiche Dschihadisten aus Winterthur
Der Fall des 18-jährigen Dschihadisten ist nur der jüngste in einer Reihe: Im Dezember zog ein 15- und 16-jähriges Geschwisterpaar überraschend nach Syrien, wie der verzweifelte Vater damals bekannt machte.
Im Januar meldeten IS-Propagandisten, dass ein weiterer 21-jähriger Winterthurer in Nordsyrien bei einem amerikanischen Luftangriff ums Leben gekommen sei. Ein 25-jähriger Winterthurer, der vor zwei Wochen bei der Ausreise am Flughafen Zürich verhaftet worden war, befindet sich heute wieder auf freiem Fuss. Dies bestätigte die Bundesanwaltschaft nach einer Meldung der NZZ.
Ausbildung am Maschinengewehr
In Syrien nennt sich der im Februar abgereiste 18-jährige Winterthurer Abu Malik. Die «Rundschau» steht mit ihm über Internet in Verbindung. Abu Malik erklärt, er habe bereits Ausbildung an Kalaschnikow und Maschinengewehr bekommen, doch noch nicht an Kämpfen teilgenommen.
Untypisch ist der Weg seiner Radikalisierung: der junge Winterthurer stammt aus einem katholischen Milieu. Erst im zweiten Halbjahr 2014 konvertierte er zum Islam, verliess den FC Wülflingen und brach die Lehre ab. Seit zwei Monaten hält er sich nun in Syrien auf.