Die Masern würden aus der Schweiz verschwinden, wenn 95 Prozent der Bevölkerung dagegen geimpft wären. Soweit ist man zwar noch nicht. Aber einzelne Altersgruppen kommen dieser Rate schon ziemlich nahe. «Nimmt man zum Beispiel die 16-Jährigen, so sind die Zahlen in den letzten zehn Jahren von 54 auf 89 Prozent angestiegen», sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Das ist ein gewaltiger Anstieg innerhalb von zehn Jahren. Was Koch zudem zuversichtlich stimmt: Die Schweizer brauchen dieses Jahr mehr Impfstoff gegen Masern. «Was wir sehen, sind die Verkaufszahlen der Impfdosen. Auch dort gibt es einen leichten Anstieg: Es sind etwa zehn Prozent mehr Impfdosen verkauft worden.»
Mehr Impfskeptiker als in anderen Ländern
Dieses Jahr haben sich bisher deutlich weniger Menschen mit der Kinderkrankheit infiziert als in den Vorjahren. Dazu sagt Koch: «Dies alleine auf die jetzige Kampagne zurückzuführen, wäre sicher übertrieben. Aber auch das ist ein Hinweis darauf, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»
Koch glaubt daran, dass die Masern eliminiert werden können. Dies hält man beim BAG für wichtig, weil die Krankheit nicht harmlos ist. In Europa stirbt einer von 3000 Infizierten daran, immer wieder trifft es auch Kinder. Trotzdem gibt es in der Schweiz viele Impfskeptiker – mehr als in anderen Industrienationen. Um sie zu überzeugen, stehen Bund und Kantonen bis Ende 2015 sechs Millionen Franken zur Verfügung.