Knapp 20 000 Personen, die in der Schweiz Asyl beantragt hatten oder deren Aufenthaltsbewilligung ablief, haben das Land im vergangenen Jahr verlassen.
8590 davon taten dies auf dem Luftweg mit vom Bund finanzierten Flügen.
Dafür wendete der Bund laut Auskunft des Staatssekretariats für Migration SEM 8,5 Millionen Franken auf. Allerdings bezieht sich diese Summe allein auf die Flüge; die Aufwände für Polizeibegleitungen werden nicht ausgewiesen. In 6146 Fällen begleitete die Polizei die betroffene Person bis zum Flugzeug.
Ein Drittel der 8,5 Millionen Franken entfielen auf Sonderflüge. Diese sind laut dem Bund «Ultima Ratio» und kommen nur bei Personen zum Zug, die sich der Ausschaffung wiederholt widersetzen. Im vergangenen Jahr war dies 252 Mal der Fall.
Deutlich weniger bezahlte Rückflüge
Im Vergleich zum Jahr 2013 ging die Zahl der bezahlten Rückflüge um fast einen Drittel zurück. Damals waren es noch 12 000 gewesen.
Diese Entwicklung habe damit zu tun, dass 2014 generell weniger Asylentscheide negativ ausfielen, sagt SEM-Sprecher Martin Reichlin. «2014 haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Personen in der Schweiz Asyl erhalten oder wurden vorläufig aufgenommen, da sie aus Krisenregionen wie etwa Eritrea oder Syrien stammen.»
Hinzu komme, dass die Zahl der Rückführungen in andere Dublin-Staaten im Vergleich zu 2013 stark abgenommen habe, insbesondere nach Italien. Dort werden aufgrund des Flüchtlingsansturms über das Mittelmeer längst nicht mehr alle Ankommenden registriert. Nicht registrierte Flüchtlinge, die dann in die Schweiz weiterreisen, können nicht – wie vom Dublin-Abkommen vorgesehen – in den so genannten Erststaat zurückgeschickt werden.