Der Einbrecher kommt in der tiefen Nacht, er kommt alleine auf leisen Sohlen, ist schwarz angezogen, trägt eine Roger-Staub-Mütze, in den Händen eine Taschenlampe und einen Schraubenzieher. Dieses Bild stimme so schon lange nicht mehr, sagt Martin Böss von der Schweizerischen Kriminalprävention.
Denn Einbrecher kommen heutzutage selten alleine. «Das sind Banden, die vorher ausspionieren», sagt Böss. «Da kann vielleicht einmal ein fremdes Auto in der Strasse stehen, ein Pärchen die Strasse rauf und runter gehen. Dann kommt eine Bande zum Objekt, bricht ein, durchsucht es und geht gleich wieder.»
Das Ganze passiert meistens tagsüber oder wenn es, wie im Winter, schon dunkel ist, aber die Leute noch am Arbeiten oder abwesend sind. Simona Benovici von der Kantonspolizei Bern sagt, «Diebe schauen natürlich – und das ist in der dunklen Jahreszeit auch leichter festzustellen: Ist jemand zuhause oder nicht.»
Häuser in Autobahnnähe gefährdeter
Und darum, sagt Martin Böss, sei es wichtig, potentielle Einbrecher im Glauben zu lassen, jemand sei daheim: «Indem ich das Licht brennen lasse, den Fernseher oder das Radio anlasse. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.»
Noch etwas hat sich in den letzten Jahren gezeigt: Besonders von diesen Bandeneinbrüchen betroffen sind Gebiete in der Nähe von Autobahnen, Ausfallrouten oder Landesgrenzen. Denn die Einbrecher wollen die gestohlene Ware nach dem detailliert organisierten Einbruch möglichst schnell ausser Landes bringen – oftmals in Richtung Osten.
«Wir haben professionalisierte Banden aus Osteuropa», sagt Büss von der Kriminalprävention. «Dort gibt es noch sehr viele arme Leute, die versuchen, in der Schweiz etwas zu stehlen und dann wieder nach Hause zu bringen, um es da zu verkaufen oder selber zu brauchen.»