Die Zuwanderer in der Schweiz sind gemäss einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gut integriert. Besonders gut gelinge die Integration in den Arbeitsmarkt: Die Studie zeigt, dass drei Viertel der Migranten in der Schweiz einer Arbeit nachgehen, europaweit sind es 62 Prozent.
Auch arbeiten Zuwanderer in der Schweiz meist in Berufen, die ihrer Ausbildung entsprechen. Das ist unter den Mitgliedsländern der OECD keineswegs selbstverständlich: Im Durchschnitt sind 35 Prozent der Migranten für ihre Jobs überqualifiziert, in der Schweiz sind es 17 Prozent. Der berufliche Erfolg spiegelt sich laut der Studie auch in einer guten Integration der Kinder der Migranten.
Positiv sind auch die vergleichsweise seltenen Erfahrungen von Diskriminierung: 9 Prozent der Zuwanderer fühlen sich diskriminiert, europaweit sind es 17 Prozent.
Schlechte Bildungschancen
Dennoch sind Zuwanderer in der Schweiz verglichen mit den in der Schweiz Geborenen in mancher Hinsicht noch benachteiligt: Sie sind häufiger von Armut betroffen und wohnen öfters in prekären Verhältnissen. Die Unterkunft fast jedes vierten Zuwanderers in der Schweiz, der in einem Mietverhältnis steht, ist entweder überbelegt oder entspricht nicht den üblichen Standards. Bei in der Schweiz geborenen Personen ist das nur etwa halb so häufig der Fall.
Die Bildungschancen lassen zudem stark zu wünschen übrig. So haben junge Migranten aus einem benachteiligten Elternhaus kaum Chancen auf gute Leistungen in der Schule: Nur 4 Prozent haben dennoch Erfolg in der Schule, OECD-weit sind es immerhin 10 Prozent. Unter den in der Schweiz Geborenen schreiben 17 Prozent gute Noten trotz schwierigen familiären Voraussetzungen.
Das wirkt sich auch auf den weiteren Bildungsverlauf aus. So schaffen es weniger Schüler mit Migrationshintergrund an eine Hochschule. Der Anteil der Migranten und Migrantenkinder mit einem Hochschulabschluss oder einem anderen hohen Abschluss ist nur halb so gross wie bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund.