Am 8. Mai 1945 läuteten die Kirchenglocken zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Nachrichten von der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht waren auch für viele in der Schweiz eine grosse Erlösung. Spontan kamen die Menschen auf den Strassen zusammen.
Hans Arnold war damals 28 Jahre alt und seit sechs Jahren im Aktivdienst. Das Kriegsende hat er nie vergessen. Er kann sich noch gut an den Tag erinnern. «Am Nachmittag um 13 Uhr läuteten in der ganzen Schweiz die Glocken. Man war froh, dass der Krieg fertig ist, man nachts wieder schlafen konnte und dass Hitler ‹gebodigt› wurde.»
Gefeiert habe man aber gar nicht so recht. «Man war vom Krieg so deprimiert, dass man das Gefühl hatte, nicht feiern zu dürfen.»
Der Folgen bewusst werden
Auch über seine Zeit im Aktivdienst hat er viel zu erzählen. Gewisse Zeiten seien schwierig gewesen, beispielsweise während der zweiten Mobilmachung. Der Krieg und der Aktivdienst habe ihn als Mensch verändert: Man sei bescheidener geworden.
Kinder könnten heute nicht nachvollziehen, was sie damals erlebten hätten. Es sei wichtig dass die heutige Jugend begreife, welche Folgen ein Krieg habe. «Alles wird kaputt gemacht, Millionen Menschen sterben. Wehret den Anfängen! Wenn man merkt, dass sich was tut, soll man sich dagegen wehren.»