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Schweiz Erpressungssoftware: Geld gegen Daten

Seit etwa einem Jahr häufen sich sogenannte Ransomware-Attacken im Internet. Dabei werden die Opfer erpresst. Seit Juli diesen Jahres bietet Europol zusammen mit Spezialisten und Sicherheitsfirmen Hilfe an. Nun haben sich weitere Länder dieser Allianz angeschlossen. Mit dabei ist auch die Schweiz.

Das kann heute jedem passieren, der sich im Internet bewegt: Plötzlich ist die Festplatte blockiert, ein Zugriff nicht mehr möglich. Der Grund: Cyberkriminelle verschlüsseln mit Schadsoftware sämtliche Daten.

Bloss nicht bezahlen

Die Kriminellen erpressen ihre Opfer. Sie versprechen gegen Bezahlung, den Schlüssel zu liefern. Davon raten die Spezialisten jedoch dringend ab, sagt Lulzana Musliu, Mediensprecherin vom Bundesamt für Polizei: «Bezahlen bedeutet überhaupt nicht, dass man die Daten erhält.»

Breite Allianz gegen Ransomware

Trotzdem gibt es Hoffnung für die Opfer. Europol bietet zusammen mit den Polizeikorps von 13 Ländern über die Website www.nomoreransom.org Hilfsmittel an, mit der sich die Verschlüsselung in vielen Fällen knacken lässt. Auch die Schweiz hilft mit. Experten des Bundesamts für Polizei helfen den Betroffenen, die Daten zu entschlüsseln.

Gelingt dies, so informiert die Bundespolizei ihre internationalen Kollegen, erklärt Lulzana Musliu. «Zum Beispiel können wir verschiedene Verschlüsselungen entschlüsseln und das Europol und den anderen Ländern melden. Die können dann, wenn sie mit ähnlichen Verschlüsselungen konfrontiert sind, die Daten von Internetnutzern retten. Und wir können das genauso machen, wenn wir Informationen über die Entschlüsselung haben.»

Audio
Ransomware
aus HeuteMorgen vom 18.10.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 33 Sekunden.

Über diese internationale Zusammenarbeit wollen die Behörden den Erpressern das Handwerk legen und so den Markt für Erpressungssoftware austrocknen.

In den ersten zwei Monaten konnte die Allianz bereits 2500 Betroffenen helfen, ihre verschlüsselten Daten mit den Hilfsmitteln zu entschlüsseln. Diese werden gratis zur Verfügung gestellt. Geschätzte Ersparnis für die Opfer: rund 1,5 Millionen Franken.

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