Als Kind im Konzentrationslager, dann geflüchtet in die Schweiz – und im Alter muss man jeden Rappen umdrehen. Von den 150 Holocaust-Überlebenden ist mehr als die Hälfte bedürftig, lebt unter dem Existenzminimum. Die kürzlich Gegründete Stifung Gamaraal hilft diesen Menschen.
Präsidentin Anita Winter zu ihrem Wirken: «Eigentlich ist es ja fast zu spät um diese Menschen, die als Kinder allergrösstes Leid erfuhren, im Alter endlich ein wenig zu entlasten. Aber ich habe mir gedacht: Besser spät als nie.»
Kleine Geste – grosse Dankbarkeit
Und so erhalten arme Holocaust-Überlebende dreimal jährlich jeweils einen dreistelligen Betrag geschenkt. So auch zum Holocaust Gedenktag – 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Jährlich sind das mehrere 100 Frankren pro Person. Die Dankbarkeit ist gross: «Die Stiftung erhält rührende, überwältigende und zu Herzen gehende Dankesschreiben von Betroffenen», so Winter.
Mehr als nur Geld
Das Geld, ist sich auch Winter bewusst, ist nur ein kleiner Beitrag für Menschen in Not. Die Gamaraal-Stiftung befindet sich noch im Aufbau. Andere Organisationen kümmern sich schon länger um Holocaust-Überlebende in der Schweiz.
Winter will ein Zeichen setzen: «Ich denke, dass das Projekt – neben dem finanziellen Aspekt – für die Betroffenen die Anerkennung ihres Leids bedeutet.» Denn wer den Horror in einem Konzentrationslager miterlebt hat, wird diese Bilder ein Leben lang nicht mehr los.