Der Anschlag in Paris könnte den Journalismus verändern, befürchtet Markus Häfliger von der «Neuen Zürcher Zeitung»: «Man wird nicht mehr geistig gleich frei über den Islam berichten, wie wenn man beispielsweise über den Papst berichten würde. Es macht etwas mit dem Journalisten.»
AZ: «Mit Angst im Hinterkopf schreiben»
Journalisten könnten sich bei besonders heiklen Islam-Themen etwa selbst zensieren – oder aber nach dem Motto «jetzt erst recht» unnötig provozieren. «Beides ist eigentlich problematisch, weil es ein neues Kriterium bei der Frage gibt, ob man etwas publiziert oder nicht», sagt Häfliger von der NZZ. «Ich persönlich hoffe nicht, dass es Auswirkungen auf meine Arbeit haben wird.»
Antonio Fumagalli von der «Aargauer Zeitung» nimmt sich vor, dass auch er künftig nach den gleichen Kriterien wie bis anhin entscheiden wolle, was er schreibe und was nicht. «Wenn man sieht, was passiert ist, wird man wohl immer im Hinterkopf haben, das hätte auch unserer Zeitschrift oder Zeitung passieren können. Und mit dieser Angst im Hinterkopf dann noch zu schreiben, ist nicht ganz einfach.»
BaZ: «Achillesferse darf nicht reissen»
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Nicht äussern will sich die «Weltwoche». Das Magazin hatte Ende Jahr mit einem äusserst koran-kritischen Artikel für Diskussionen gesorgt.
Beni Gafner, Bundeshausredaktor der «Basler Zeitung», sagt, dass sich Medienschaffende jetzt auf keinen Fall beeinflussen lassen dürften. «Es gilt, um jeden Preis weiterzumachen wie bisher. Die Achillesferse, auf die die Terroristen abzielen – unsere Freiheit, unsere Pressefreiheit – darf nicht reissen.»
Was sich ändern dürfte, sind die Arbeitsbedingungen: Der Verband Schweizer Medien geht davon aus, dass verschiedene Redaktionen nun ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärfen.