Der Absturz des F/A-18 Kampfjets mit zwei Todesopfern bei Alpnach am 23. Oktober 2013 ist geklärt: Es war eine Fehlbeurteilung des Piloten. Zu diesem Urteil kommt der Schlussbericht des militärischen Untersuchungsrichters.
Deren Sprecher, Tobias Kühne sagt: «Die Untersuchung hat ergeben, dass der Pilot eine Fehleinschätzung gemacht hat. Als er aufgrund einer veränderten Wettersituation eine Umkehrkurve fliegen musste, hat er diese zu wenig eng geflogen. So kam es zur Kollision und zum Absturz.»
Der 38-jährige Pilot habe im kritischen Moment unter zunehmendem Druck den Raum für ein Wendemanöver zu grosszügig eingeschätzt, mit der Einleitung der Umkehrkurve zu lange zugewartet und das eingeleitete Manöver nicht mit letzter Konsequenz ausgeführt, heisst es in einer Medienmitteilung der Militärjustiz.
Versuchte Wende wegen Regenfront
Einige Minuten nach dem Start in Meiringen (BE) flog die Patrouille bei Alpnach auf eine Regenfront mit tieffliegenden Wolken zu. Der Patrouillen-Leader fällte den Entschluss, nach Meiringen zurückzukehren und setzte zu einer Umkehrkurve an. In der Folge sei das Flugzeug in eine ausweglose Situation geraten. Kurz danach zerschellte das Kampfflugzeug am Lopper. Beide Besatzungsmitglieder waren sofort tot. Das zweite Flugzeug landete sicher in Meiringen.
Andere Unfallursachen, wie eine technische Störung, gesundheitliche Probleme des Piloten oder Dritteinwirkung könnten als Ursachen ausgeschlossen werden. Der Unfall habe keine strafrechtlichen Konsequenzen.
-
Bild 1 von 14. Nach dem Absturz des F/A-18-Jets untersuchen Angehörige der Militärjustiz die Unfallstelle. Im Bild ist die abgebrochene Spitze des Flugzeuges zu sehen. Erkenntnisse zum genauen Hergang sollen auch die Daten der Blackbox, die unterdessen geborgen wurde, liefern. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 14. Helikopter bei Untersuchungsarbeiten am Absturzort. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 14. Der Bergungsarbeiten werden vom Wasser aus überwacht. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 14. Bei dem Absturz in der Nähe von Alpnachstad kamen zwei Personen ums Leben. Die beiden Männer konnten am Donnerstag, 24. Oktober geborgen werden. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 14. Über dem Absturzort kreisten kurze Zeit nach dem Absturz Rettungshelikopter und suchten nach den damals noch vermissten Opfern. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 14. Mit Wasser aus dem Alpnachsee und einem Superpuma-Helikopter... Bildquelle: Keystone.
-
Bild 7 von 14. ... löschte die Armee das Flugzeugwrack an der Absturzstelle. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 8 von 14. Die Rauchwolke an der Unfallstelle war weit herum sichtbar. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 9 von 14. Um eine mögliche Verschmutzung des Seewassers zu verhindern, errichtete die Polizei auf dem Vierwaldstättersee eine Ölsperre. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 10 von 14. An der Unfallstelle neben der Zugstrecke der Zentralbahn fanden sich unzählige Rettungskräfte ein. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 11 von 14. Die Lopperstrasse zwischen Hergiswil und Alpnachstad wurde gesperrt. Bildquelle: SRF.
-
Bild 12 von 14. An der Unfallstelle in Alpnachstad herrschte zeitweise Explosionsgefahr. Bildquelle: SRF.
-
Bild 13 von 14. Der abgestürzte F/A-18-Kampfjet stand der Schweizer Armee seit 1997 zur Verfügung. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 14 von 14. An einer Medienkonferenz am Mittwoch, 23. Oktober, nahmen der Chef der Armee, André Blattmann, (rechts) und der Chef der Luftwaffe, Aldo C. Schellenberg, Stellung zum Absturz. Bildquelle: SRF.