Im ausserrhodischen Heiden sind führende eritreische Oppositionelle aus ganz Europa zusammengekommen. Sie wollen politischen Druck in Europa und der Schweiz aufbauen mit dem Ziel, die Regierung Eritreas und ihren Machthaber Isayas Afewerki zu entfernen. Die Oppositionellen der Eritreischen Solidaritätsbewegung zur Rettung der Nation (ESMNS) sind überzeugt, dass nur so der anhaltende Flüchtlingsstrom von Eritreern nach Europa gestoppt werden kann.
Darüber hinaus wollen sie aber auch der viele tausend Menschen umfassenden eritreischen Diaspora in der Schweiz eine Stimme geben. Über 14‘000 von ihnen leben hier und sind damit mit Abstand die grösste Gruppe der insgesamt 38‘000 anerkannten Flüchtlinge in der Schweiz.
Veränderung nur mit politischem Umsturz
Die meisten von ihnen sind aus Eritrea geflüchtet – via Libyen und über das Mittelmeer. Für die Oppositionellen am Kongress des ESMNS in Heiden (AR) ist klar: Der Diktator Isayas Afewerki muss verschwinden. Denn das sei der einzige Weg, um den Flüchtlingsstrom zu stoppen, sagte der Mitorganisator des Kongresses, Huruy Gherezghiher der «Tagesschau»: «Er ist der Grund, dass wir flüchten. Wir verlieren so viele junge Menschen aus Eritrea, das wollen wir nicht.»
Eigentlich stören wir die europäischen Länder auf unserer Flucht. Darum ist die einzige Lösung, dass die Regierung entfernt wird und wir in Eritrea frei leben können.
Image der vorläufig aufgenommenen Eritreer verbessern
Am Kongress in Heiden üben die Teilnehmer in Gruppen auch demokratisches Diskutieren und Entscheiden – für die Zeit nach der Diktatur in der Heimat. Zur Debatte stehen aber auch die Vorwürfe an die eritreischen Flüchtlinge in der Schweiz:
Es gibt schon faule Leute, in der Schweiz wie in Eritrea, wie überall. Aber nicht alle Eritreer sind faul.
Mit einem Integrationsverein wollen sie nun vor allem erreichen, dass mehr aufgenommene Eritreer in der Schweiz Arbeit finden – und damit auch das Bild der Eritreer in der Schweiz zurecht rücken.