Seit rund einem Jahr setzt sich Michael Räber aus Kiesen (BE) auf der griechischen Insel Lesbos für Flüchtlinge ein: Für diesen Einsatz hat der 40-Jährige in Zürich den «Prix Courage» der Zeitschrift «Beobachter» erhalten.
Räbers Leistung sei eine «Heldentat», meinte Jury-Präsidentin und Ständerätin Pascale Bruderer Wyss (SP/AG) in ihrer Laudatio. Sie legte dabei die Betonung auf den zweiten Wortteil – die Tat. Oft denke man, man sollte, könnte oder müsste doch etwas tun. «Michael Räber hat es getan. Und er tut es noch.»
Griechenland-Ferien veränderten Räbers Leben
Räber wollte ursprünglich im Sommer 2015 in Griechenland «nur» seine Ferien verbringen. In Athen traf er jedoch auf Flüchtlinge, die in menschenunwürdigen Verhältnissen lebten. Zwei Tage später hatte Räber mit seiner Frau gesprochen, kündigte seinen Job als IT-Spezialist in der Schweiz und lancierte mit einem Bekannten das Hilfswerk «schwizerchrüz.ch».
Seither hat er mit Unterstützung von über 100 Freiwilligen an verschiedenen Orten Migranten geholfen. So hat er in Athen für Obdachlose gekocht oder auf Lesbos bei der Rettung von Bootsflüchtlingen geholfen. Im nordgriechischen Flüchtlingslager Idomeni verteilte er rund 14'000 Paar Schuhe an die Menschen.
Seinen Einsatz begründet der diesjährige «Prix Courage»-Träger mit den Worten: «Wenn ich Ungerechtigkeiten sehe, dann muss ich handeln.»