Die Universität Zürich will ab 2014 erneut Versuche mit gentechnisch verändertem Weizen durchführen. Sie hat beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) ein entsprechendes Gesuch eingereicht.
Die Versuche sind auf einem Feld der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope im Reckenholz in Zürich-Affoltern geplant. Dafür wird ein rund drei Hektaren grosses Versuchsareal eingerichtet. Agroscope begleitet das Projekt wissenschaftlich. Mit den vorgesehenen Versuchen wollen die Forscher die Freilandversuche von 2008 bis 2010 fortsetzen.
Gibt das Bafu seine Einwilligung, erfolgt die erste Aussaat im Frühling 2014. Erste Erkenntnisse erwartet die Uni zwei Jahre später. Neben Weizen kommt laut Agroscope auch der Anbau weiterer Kulturpflanzen in Frage – etwa von Kartoffeln. Hier geht es um die Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule.
Unterschiedliche Forschungsergebnisse
Schweizer Forscher fanden im Jahr 2010 heraus, dass Weizen, der im Hinblick auf eine Mehltau-Resistenz gentechnisch verändert war, weder Fliegenlarven noch Blattläuse beeinträchtigte. Auch deren Nachkommen wiesen keine Veränderungen auf.
In einer 2012 veröffentlichten Arbeit legten dagegen Forschende der ETH Zürich dar, dass gentechnisch veränderter Mais nicht nur Schädlingen, sondern auch Nützlingen schaden kann: Der Giftstoff Bt-Toxin tötet nicht nur Schädlinge wie den Maiszünsler ab, sondern erhöht auch die Sterblichkeit von Marienkäfern. Diese nützen dem Mais, weil sie Blattläuse und dergleichen fressen.
Wissenschaftler rechtfertigen sich
Michael Winzeler von der Forschungsanstalt Agroscope erklärt gegenüber der «Tagesschau», warum die Versuche nötig sind.