Franz Weber, der Urheber der Zweitwohnungsinitiative, besitzt nach Recherchen der «Schweiz am Sonntag» gleich mehrere Zweitwohnungen, die meistens leerstehen.
Der Zeitung zufolge handelt es sich um Immobilien oberhalb von Montreux, in Giessbach am Brienzersee, in Paris und in der Provence. Fast alle werden nach Aussagen Webers nur «ab und zu» genutzt.
Weber selbst sieht darin keinen Widerspruch zu seiner Initiative, die 2012 überraschend angenommen worden war. Die Familie verteidigt den Besitz mit dem Argument, sie benötige die Immobilien für ihre Arbeit. In den Wohnungen könnten etwa Unterstützer einquartiert werden, die für die Stiftung Helvetia Nostra arbeiteten.
Dass ausgerechnet Weber gleich vier Zweiwohnungen besitzt, findet Politgeograf Michael Hermann «auf eine gewisse Art heuchlerisch.» Dass es den politischen Erfolg von Webers Anliegen schmälert, glaubt Hermann nicht. Als Person sei Weber ohnehin umstritten. «Es sind seine Themen, die ihn erfolgreich machen. Und diese Themen bleiben – vielleicht sogar trotz ihm.»