1500 Grenzpolizisten stark ist die neue schnelle Frontex-Eingreiftruppe. Die Schweiz beteiligt sich mit 16 Grenzwächtern. Sie stehen künftig auf Abruf bereit – für Einsätze in Italien, Bulgarien, Griechenland oder sonst wo an der EU-Aussengrenze.
Der Frontex-Exekutivdirektor Fabrice Leggeri wünscht sich, dass sich die Schweiz stärker engagiert. Vergleichbare Staaten wie Österreich und Norwegen stellten mehr Grenzwächter zur Verfügung als die Schweiz.
Mit der Schweiz im Gespräch
Europas «oberster Grenzschützer» präsentierte in der «Samstagsrundschau» eine Wunschliste: Die Frontex erwarte von ihren Mitgliedern entweder Experten, Helikopter oder technische Ausrüstung. Und: «Die Schweiz könnte das vielleicht auch zur Verfügung stellen.» Darüber sei man im Gespräch.
Die neue Eingreiftruppe komme bald zum Einsatz, nämlich in Italien. «Das ist jetzt der Schwerpunkt», sagte Leggeri. Die Truppe kommt also dort zum Einsatz, wo seit Januar bereits 160‘000 Migranten übers Meer gekommen und zum Teil weitergereist sind Richtung Schweiz und Deutschland.
Auch bei den Rückschaffungen baut die Frontex aus: Die EU-Behörde will künftig deutlich mehr Ausschaffungs-Flüge durchführen. Die Schweiz dürfe diese Flüge künftig vermehrt nutzen, um abgewiesene Asylsuchende zurückzuschaffen.
Vertrauen der EU-Bürger zurückgewinnen
Europa muss laut Leggeri aber auch mehr tun, um Migranten von vornherein abzuhalten von der gefährlichen und meist aussichtslosen Reise übers Mittelmeer. Genau deshalb darf Frontex künftig auch ausserhalb Europas tätig werden – entlang der Migrationsrouten Richtung Europa. Ganz oben auf der Agenda des Frontex-Chefs steht dabei Ägypten.
Die Migration eindämmen, die Grenzen besser kontrollieren, abgewiesene Migranten konsequenter zurückschaffen: Das sind die Prioritäten des Frontex-Chefs. Denn Europa müsse verlorenes Vertrauen seiner Bürger wieder zurückgewinnen.