Null Zinsen, hohe Gebühren bei den Banken. Dies sind Gründe, weshalb immer mehr Menschen in der Schweiz offenbar ihr Vermögen lieber Zuhause horten, in einem Tresor. So jedenfalls hören es Tresorhersteller und -monteure bei Kunden immer häufiger, wie eine Umfrage des Tages Anzeigers ergeben hat.
Sicherheitsexperten schütteln den Kopf
Von einem solchen Trend hat man bei der Kantonspolizei Zürich zwar noch nichts gehört. Rolf Gasser ist bei der Sicherheitsberatung und kommentiert: «Ein solches Verhalten können wir nicht unterstützen. Geld ist auf der Bank am sichersten.» Und auch Markus Stauffer beim Einbruchschutz bei der Schweizerischen Kriminalprävention hat grosse Bedenken: «Wenn man das Geld Zuhause hat, ruft man automatisch ein Gefahrenpotential hervor.»
Gefahr eines Raubes erhöht sich
Eine solche Beute könnte Kriminelle anlocken, und zwar solche, mit einer grossen kriminellen Energie, befürchtet Stauffer: «Wenn eine Täterschaft erfährt – auf welche Art auch immer – dass in einem Haus Bargeld gelagert ist, dann ist die Gefährdung für einen Raub sehr viel grösser.» Und er unterscheidet explizit zwischen Einbrechern und Räubern.
Wer einen Raub begehe, sei gewaltbereit und bedrohe seine Opfer, um einen Tresor zu öffnen. Der Einbrecher meide in der Regel eine Begegnung mit Hausbewohnern am Tatort.
Wenn ein Tresor, dann bloss kein Billig-Modell
Die Experten sind sich aber einig, dass ein Tresor durchaus Sinn machen kann für Schmuck, für wichtige Dokumente oder schlicht Dinge, welche nicht ersetzbar und von persönlichem Wert sind. Rolf Gasser von der Kantonspolizei Zürich rät: «Es sollte auf jeden Fall ein normierter, zertifizierter Tresor aus dem Fachhandel sein.»