Vor zwei Jahren wurde das erste internationale Waffenhandelsabkommen unterzeichnet. Es verbietet Rüstungslieferungen an Staaten, die mit diesen Waffen Völkermord oder Menschenrechtsverletzungen begehen.
Diese Woche nun diskutierten im mexikanischen Cancún die Vertragsstaaten über die Konkretisierung. Während die meisten Diplomaten und technische Beamte entsandten, vertrat Aussenminister Didier Burkhalter persönlich die Schweiz.
Auch Wien und Port of Spain im Rennen
Denn für die Schweiz ging es um viel: Sie lobbyiert seit Monaten in der UNO, damit der Sitz der Behörde, die das Abkommen kontrolliert und durchsetzt, in Genf angesiedelt wird. Schliesslich mit Erfolg: In der Schlussausscheidung setzte sich die Rhonestadt gegen Wien und Port of Spain in Trinidad und Tobago durch.
Die Entscheidung ist umso wichtiger, als Genf als sehr teuer gilt. Deshalb reduzieren manche internationale Organisationen ihre Präsenz eher, und es wird schwieriger, neue anzulocken. Zugleich buhlen immer mehr Städte um den Sitz von UNO-Behörden – oft mit grosszügigen Ködern wie Gratisgebäuden.
Etliche Organisationen, die man auch gerne in Genf gesehen hätte, wählten deshalb am Ende andere Standorte. Die UNO-Waffenhandelsbehörde wird zu Beginn nur wenige Mitarbeiter beschäftigen, sie wird aber wachsen. Ihre Ansiedlung stärkt Genf als Zentrum für Abrüstung, Sicherheit und Menschenrechte.