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Schweiz Genf warnt vor Terrorgefahr und kämpft gegen Radikalisierung

Der Kanton Genf sieht weiterhin eine reelle Gefahr von Terroranschlägen und verstärkt die innere Sicherheit. Der Beginn der Fussball-EM in einer Woche und die Friedensgespräche zum Syrien-Konflikt halten Genf in Atem.

Polizisten
Legende: Polizisten bewachen den Genfer Flughafen. Keystone

Der Kanton Genf rüstet angesichts der Gefahr von Terroranschlägen auf: Neben der personellen Aufstockung im Polizeikorps und neuen Sicherheitsmassnahmen hat der Kanton eine Internet-Platform errichtet, um der Radikalisierung von Jugendlichen vorzubeugen.

«Die Bedrohung bleibt real, auch wenn die Schweiz bisher als relativ verschont betrachtet werden kann», sagte der Genfer Sicherheitsdirektor Pierre Maudet (FDP) vor den Medien in Genf.

Genf hat deswegen die Kriterien für den Zugang zum Rollfeld am Flughafen Genf verschärft und die Polizeipräsenz bei den internationalen Organisationen verstärkt. Zudem wurde die für innere Sicherheit zuständige Abteilung der Genfer Polizei um 4 auf 18 Stellen erhöht.

Internetplattform und Hotline

Auch die bereits intensivierten Weiterbildungen für die Polizeikräfte wurden auf das gesamte Korps ausgedehnt. Weiter wurden die Wärter in den Genfer Strafanstalten auf das Thema Radikalisierung sensibilisiert.

Genf schuf zudem eine Plattform im Internet, bei der sich besorgte Bürger Hilfe von Fachleuten holen können. Die Anfragen bleiben streng vertraulich. Man wolle nicht nur gegen das Phänomen kämpfen, sondern auch Prävention leisten, sagte Maudet. Bis im Herbst wird zudem eine Gratis-Hotline eingerichtet.

Genf hatte im vergangenen Dezember einen Terroralarm ausgelöst. Seither wurde die Alarmstufe nicht gesenkt und das Einsatzdispositiv der Polizei beibehalten. Auch für den Sommer dürfte sie beibehalten werden.

Dschihadreisende unter Beobachtung

Wie die Genfer Behörden vor den Medien zudem bekannt gaben, wurden bisher fünf Personen registriert, die in den Dschihad gereist sind. Sie machten keine Angaben dazu, wohin diese Personen in den Kampf zogen. Weitere Personen stehen im Verdacht, es ihnen gleich zu tun.

Die drei in den Kampf gezogenen Schweizer waren zuvor alle zu einem präventiven Gespräch mit der Polizei aufgeboten worden. Weitere 40 der insgesamt 321 beobachteten Personen zeigen Anzeichen einer Radikalisierung, allerdings in unterschiedlichen Stadien.

Die Polizei stosse an ihre Grenzen, wenn keine strafrechtlich relevanten Delikte wie beispielsweise Drohungen vorliegen würden, sagte die Genfer Polizeichefin Monica Bonfanti. Manchmal verlaufe die Radikalisierung derart schnell, dass die Polizei nichts tun könne.

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