Schweiz - Halbzeit-Bilanz: Suva-Kampagne gegen tödliche Unfälle harzt
Die Suva intensiviert ihren Kampf gegen tödliche Arbeitsunfälle. Würden die «lebenswichtigen Regeln» strikt eingehalten, so liesse sich die Anzahl solcher Unfälle mehr als halbieren.
Jedes Jahr verunfallen in der Schweiz rund 180'000 Suva-Versicherte bei der Arbeit, rund 80 von ihnen kommen ums Leben. Schon 2010 lancierte die Suva deswegen das Präventionsprogramm «Vision 250 Leben». Sein Ziel ist es, bis 2020 die Anzahl tödlicher Arbeitsunfälle zu halbieren. Jetzt, zur Halbzeit, ist man diesem Ziel allerdings noch nicht viel näher gekommen.
Das sei nicht wirklich verwunderlich, schreibt die Suva. Zeitdruck und fehlende Systematik in der Instruktion von Sicherheitsregeln führten immer wieder zu Berufsunfällen. Damit das Ziel doch noch erreicht werden könne, gelte es jetzt, doppelte Anstrengungen zu unternehmen.
Eine Liste mit lebenswichtigen Regeln
Dazu hat die Suva zusammen mit Verbänden und Gewerkschaften eine Liste von sogenannt lebenswichtigen Regeln zusammengestellt. Darunter seien simple Dinge wie das Sichern von Absturzkanten ab einer Absturzhöhe von 2 Metern.
Eine Analyse der Unfälle aus den vergangenen fünf Jahren zeigte, dass bei drei von fünf tödlich verlaufenen Arbeitsunfällen eine der lebenswichtigen Regeln verletzt wurde, wie es in der Mitteilung heisst. Zähle man die Unfälle im Strassenverkehr nicht dazu, seien es gar drei von vier. Daraus schliesst die Suva: Werden alle Regeln eingehalten, so ist die «Vision 250 Leben» realisierbar.
Firmen in die Pflicht nehmen
Damit die Regeln auch eingehalten werden, gibt es seit vier Jahren die Sicherheits-Charta. Verbände, Unternehmen und Organisationen, welche die Charta unterschreiben, bekennen sich öffentlich dazu, die lebenswichtigen Regeln der Suva strikt einzuhalten. Zudem sorgen sie generell für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz. Bis heute haben 1250 Mitglieder die Charta unterzeichnet.
Zudem will die Suva die Regeln verstärkt in die Betriebe bringen: Jedes Jahr führe die Suva 25'000 Betriebskontrollen in der Schweiz durch, sagt André Meier, bei der Unfallversicherung für Sicherheitsfragen zuständig.
«Wir werden dabei die Instruktion der lebenswichtigen Regeln sowie allgemeiner Regeln vom Betrieb einfordern.» Zudem werde man die Betriebe unterstützen und Sicherheitsmassnahmen mit sogenannten Präventionsmodulen fördern. «Wir wollen die Einstiegshürde tief halten und den Betrieb bei der Präventionsarbeit unterstützen», betont Meier.
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