Kurz nach 23 Uhr formierte sich beim besetzen Binzareal an der Uetlibergstrasse ein unbewilligter Demonstrationszug. Weit über 1000 Personen marschierten durch die Kreise 3 und 4 – darunter Linksautonome und Personen aus der Hausbesetzerszene, schreibt die Stadtpolizei Zürich.
Kurz darauf kam es im Kreis 3 und später im Kreis 4 zu Sachbeschädigungen. Randalierer setzten Container und Autos in Brand. Auch mehrere Einsatzfahrzeuge seien massiv beschädigt worden.
Die Polizei setzte Gummischrot, Tränengas und Wasserwerfer ein. Diverse Strassen waren blockiert, dicke Tränengas-Schwaden lagen über der nächtlichen Gewaltszenerie, berichteten Beobachter.
«Sehr aggressive Gruppe»
Augenzeugen berichteten von massiven Schäden an einer UBS-Filiale. Dort hätten Vermummte versucht, eine Tür aufzubrechen. Sie hätten auch eine Coop-Filiale aufgebrochen und geplündert. Auch bei der Polizeiwache Wiedikon und weiteren Gebäuden gingen Fensterscheiben in die Brüche.
Laut der Stadtpolizei haben sich ein paar Dutzend Leute im Pulk der anderen «sehr aggressiv» verhalten. Marco Bisa, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, zeigt sich im Gespräch mit der «Tagesschau» irritiert: «Es ist erschreckend, dass sich die anderen Mitläufer nicht von diesen gewalttätigen Chaoten distanziert haben.»
Hoher Sachschaden – keine Festnahmen
Nach ersten Schätzungen der Stadtpolizei beläuft sich der Sachschaden auf mehrere Hunderttausend Franken. Meldungen über Verletzte oder Festnahmen liegen derzeit keine vor.
Das ehemalige Fabrikgebäude auf dem Binzareal wird seit 2006 besetzt. Es wird als alternatives Wohn- und Kulturzentrum genutzt. Die Demonstranten hatten am späten Samstagabend zu einer unbewilligten Kundgebung aufgerufen. Laut eigenen Angaben wollten sie als Reaktion auf die angekündigte Räumung «ein Zeichen setzen».
-
Bild 1 von 7. Der Demonstrationszug im Zürcher Stadtteil Wiedikon. Bildquelle: srf.
-
Bild 2 von 7. Tränengas-Nebel in Zürichs Innenstadt. Die Ausschreitungen dauerten auch in der Nacht noch an. Bildquelle: srf.
-
Bild 3 von 7. «Non-Stop»-Sirenen und brennende Mülltonnen in der Zürcher Innenstadt. Bildquelle: srf.
-
Bild 4 von 7. Der Zorn der Gewalttäter richtete sich auch gegen eine UBS-Filiale, die teils schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bildquelle: srf.
-
Bild 5 von 7. Glimmende Überreste einer Nacht voller Hass und Gewalt in Zürich. Bildquelle: srf/norbert raabe.
-
Bild 6 von 7. Trümmer und Zerstörung nach den Krawallen in Zürich am späten Samstagabend. Bildquelle: srf.
-
Bild 7 von 7. Schlechte Sicht: Tramchauffeure mussten am frühen Morgen in versprayten Trams ihren Dienst antreten. Bildquelle: srf.