Den Brandtest der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich hatten die Selbstbau-Häuschen für Flüchtlinge nicht bestanden. Nun verteidigt die Ikea-Stiftung ihr Projekt «Better Shelter»: Sprecherin Märta Terne erklärte, das Brandverhalten sei nach europäischen Normen geprüft worden.
Die Prüfung hätte ergeben, dass die Hütten gar sicherer seien als andere Notunterkünfte: «Die an den Wänden und an den Dachplatten durchgeführten Tests haben gezeigt, dass das Material das erforderliche Sicherheitsniveau für provisorische Unterkünfte überschreitet.» Den Test der Zürcher Gebäudeversicherung wollte Terne nicht kommentieren, weil noch keine Übersetzung des Berichts vorliege, der Angaben zu verwendeten Methode mache.
Die Leiterin des UNHCR-Büros für die Schweiz und Liechtenstein, Anja Klug, sagte, man warte jetzt die schriftlichen Testresultate aus der Schweiz ab, um sie mit jenen aus Schweden vergleichen zu können. «Die Sicherheit der Menschen geht vor.»
Zürich baut Hütten wieder ab, Aargau verzichtet ebenfalls
Die Stadt Zürich wollte in der Messehalle 9 in Zürich-Oerlikon solche Selbstbau-Häuschen aufbauen. Der Kanton Aargau beabsichtigte, in Frick 300 Asylsuchende in diesen Hütten unterbringen. Als am Freitag jedoch das ernüchternde Resultat des Brandtests der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich bekannt wurde, kamen Zweifel an der Einsatzfähigkeit der Hütten auf. «Nach momentanem Erkenntnisstand wäre die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner nicht gewährleistet», teilte die Stadt Zürich mit.
Die Zürcher Asylorganisation (AOZ) prüft nun alternative Wohneinheiten, um möglichst rasch Unterkünfte für 250 Flüchtlinge in der Messehalle einrichten zu können. Die bereits aufgebauten Unterkünfte werden wieder abgebaut. Auch der Kanton Aargau verzichtet auf den Indoor-Einsatz der «Shelters».
Die sogenannten «Shelters» sind Selbstbau-Hütten, die von der Ikea-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR entwickelt wurden. Sie werden weltweit eingesetzt, zurzeit etwa in Griechenland zur Bewältigung der Flüchtlingsströme.