Die Zahl der Delikte verringern ist die Aufgabe des Jugenddienstes der Stadtpolizei Zürich. Mit mehr Prävention, intensiverer Zusammenarbeit zwischen den Behörden oder auch mit sogenannten «polizeilichen Jugenddiensten» wird dies versucht.
Für Martin Niederer vom Jugenddienst der Stadtpolizei Zürich ist es wichtig, Jugendliche aus der Anonymität herauszuholen. «Sie wissen, wir kommen immer wieder an die Örtlichkeiten, wo sie sich aufhalten, und das wirkt präventiv», sagt er der «Tagesschau».
Tatsächlich sind seit 2010 die Zahl straffälliger Jugendlicher von über 14‘000 auf rund 11'700 im Jahr 2013 gesunken, wie die Statistik der Jugendstrafurteile des BfS zeigt. Das ist ein Rückgang um gut 20 Prozent.
Vor 2010 hatte die Zahl der Straftaten von Jugendlichen stetig zugenommen. Für Schlagzeilen sorgten damals zahlreiche Aufsehen erregende Fälle. Dies hat damals Bevölkerung und Behörden sensibilisiert.
Prävention und Jugendarbeit
«Die Schulen haben Gewaltpräventions-Kampagnen gestartet und bei der Polizei wurde der Jugenddienst ausgebaut», sagt Marcel Riesen, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Jugendstrafrechtspflege. Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden, wenn es um schwierige Jugendliche geht, sei intensiviert worden.
Auch in der Jugendarbeit stellt man fest, dass sich die Stimmung verändert hat. «Die Jugendlichen sind heute kommunikativer und gesprächsbereit», sagt Giacomo Dallo, Geschäftsführer der Offenen Jugendarbeit Zürich. Auch bei der Konfrontation, wenn es um Grenzüberschreitungen gehe, seien Jugendliche gesprächsbereit und einsichtig.