Der Landesindex der Konsumentenpreise erreichte letzten Monat das Mehrjahrestief von 97,8 Punkten: Die Konsumentenpreise sind so tief wie letztmals 2007. Ist unser Leben also günstiger geworden?
«Es ist tatsächlich billiger geworden», sagt Martin Eichler, Chefökonom des Forschungsbüro BAK Basel. Es hänge zwar immer von dem individuellen Konsumbündel ab, doch für die meisten Haushalte dürfte es eine Entlastung sein.
Heizöl billiger, Autos billiger, Nahrung billiger...
Am meisten Geld gibt Herr und Frau Schweizer für Wohnen und Energie aus. Dieser Bereich wurde billiger im Vergleich zum Vorjahr – und zwar um 0,5 Prozent.
Zwar sind die Wohnungsmieten innerhalb des letzten Jahres gestiegen. Doch im Gegensatz dazu sind die Energie-Kosten massiv zurückgegangen. Heizöl etwa ist 25 Prozent billiger geworden. Dies hat die steigenden Wohnungsmieten mehr als wettgemacht.
Die deutlichste Preisreduktion ist beim Verkehr zu beobachten. Um 4,8 Prozent sind die Preise in dieser Sparte gesunken. Die Hauptauslöser sind vor allem Autos, die so billig sind wie schon lange nicht mehr. Auch der Treibstoff wurde im Vergleich zum letzten Jahr markant billiger. Der Benzinpreis sank um mehr als 10 Prozent. Und zu guter Letzt: Nahrungsmittel wurden innert Jahresfrist um 1,6 Prozent billiger.
...wäre da nicht die Prämienerhöhung der Krankenkasse
Auf Konsumentenseite ist also klar: Hier lässt sich sparen. Dennoch bleibt nicht allen zwingend mehr im Portemonnaie. Zu beachten sind etwa Steuern, Sozialversicherungen und Krankenkasse. Gerade bei der Krankenkasse müssen Herr und Frau Schweizer auch nächstes Jahr wieder tiefer ins Portemonnaie greifen.
Gut verdienende Haushalte gewinnen dank der negativen Teuerung. In ärmeren Haushalten hingegen frisst die Krankenkassenerhöhung die Ersparnisse wieder weg.