Nationalrat Pirmin Schwander (SVP) soll eine Mutter, die ihr Kind vor den Behörden versteckt hielt, auf ihrer Flucht unterstützt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Gehilfenschaft zur Entführung Minderjähriger.
Pirmin Schwander ist sich keiner Schuld bewusst. Er habe die Geldzahlungen an Frau C. immer mit der Forderung verknüpft, dass sie sich den Schweizer Behörden stellt, sagt er. Die Strafuntersuchung gegen ihn hält er für abwegig. «Wenn man eine Mutter von ihrem Kind trennt, ist das ein Verbrechen. Man darf jetzt nicht den Umkehrschluss machen und sagen, die Mutter habe einen Fehler gemacht», sagte er in der «Rundschau».
Schwander beruft sich auf seine Immunität als Politiker. Doch nun willl die Berner Justiz genau diese Immunität des SVP-Nationalrats aufheben lassen. Ein entsprechendes Gesuch habe die Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland bei der Immunitätskommission des Nationalrats Anfang Woche eingereicht, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei Bern. Er bestätigte damit einen Bericht der «Neuen Luzerner Zeitung» und des «St. Galler Tagblatts».
Offenbar hat der Schwyzer Nationalrat eine im Ausland untergetauchte Bielerin, die ihr Kind vor der Kesb versteckte, finanziell unterstützt. Die Frau wurde im Juni 2016 in Frankreich aufgespürt und festgenommen. Sie befindet sich in Untersuchungshaft.