- Bund und Post prüfen, ob die Bevölkerung im Katastrophenfall künftig an Postauto-Haltestellen und Briefkästen informiert werden kann.
- Ein solches System wäre eine Ergänzung zu den bestehenden Kommunikationswegen (Sirenen, Radio und Internet).
- Wie teuer das wäre und wer es bezahlen müsste, ist offen.
An jeder Postauto-Haltestelle, egal ob am Berg oder in der Stadt, finden Passagiere eine Tafel mit dem Fahrplan. Die Tafeln sollen künftig aber nicht nur über Abfahrtszeiten informieren, sondern auch vor drohenden Gefahren warnen. So jedenfalls stellt es sich der Direktor des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, Benno Bühlmann, vor. «Wir klären ab, wie wir die Post-Infrastruktur für unsere Aufgaben nutzen können: Warnung, Alarmierung und Information der Bevölkerung im Fall einer Katastrophe.»
Dazu müsste an den Postauto-Haltestellen von Papier auf batteriebetriebene Anzeigetafeln umgestiegen werden – ähnlich wie beim öffentlichen Verkehr in Städten. Wenn Gefahr droht, könnten die Behörden per Funk eine Warnung an die Anzeigetafeln schicken.
So könnte man viele Leute erreichen, denn Postauto-Haltestellen gibt es fast überall, und das System würde auch bei einem Stromausfall funktionieren. Zudem passe es zu einem kleinen Land wie der Schweiz, betont Bühlmann: «Wir sind zu klein, als dass wir uns da immer separate Netze und Wege leisten könnten und sollten.»
Kosten sind noch offen
Verwaltung und Post sprechen im Moment darüber, ob sie das Vorhaben im grossen Stil als Ergänzung zu Sirenen, Radio und Internet lancieren wollen. Denkbar wäre auch, nicht nur an Postauto-Haltestellen, sondern auch an Briefkästen vor Gefahren zu warnen. Experten finden die Idee gut. Wie viel das Ganze kosten und wer es bezahlen würde, ist noch offen.
Dass es teuer wäre, ist aber jetzt schon klar: Vor zwei Jahren hat die Post die Anzeigetafeln ohne Unterstützung des Bundes bereits ausprobiert und aus Kostengründen wieder fallen lassen. Würde der Bund aber mitbezahlen, sähe wohl alles anders aus.