«Die Führungsfähigkeit des Direktors der Strafanstalt Thorberg ist nach den Medienberichten der letzten Tage selbstverständlich eingeschränkt»: So gibt die «Berner Zeitung» Regierungsrat Hans-Jürg Käser in einem Interview wieder.
Bis zum Abschluss einer externen Untersuchung will Käser aber vorderhand an Caccivio festhalten. «Ich behalte mir vor, dann zu entscheiden, wenn erhärtete Fakten auf dem Tisch liegen. Genau dafür habe ich eine externe Untersuchung angeordnet», wird Käser im Interview zitiert. Die externe Untersuchung hatte Käser Ende letzter Woche angeordnet.
Vorwürfe schon länger ein Thema
Die Vorwürfe von Thorberg-Mitarbeitenden gegenüber ihrem Direktor stehen indessen schon längere Zeit im Raum. Im vergangenen Spätsommer liess der politische Verantwortliche, FDP-Regierungsrat Hans-Jürg Käser, die anonymen Vorwürfe intern untersuchen, wie er Ende letzter Woche betonte.
Bei diesen internen Abklärungen traten, wie es Käser nannte, «gewisse Schwächen» zutage. Der Polizei- und Militärdirektor ordnete erste Massnahmen an.
Unterdessen bekam auch die Öffentlichkeit Wind von der Sache. So berichtete etwa die Tageszeitung «Der Bund» am 25. Januar, Caccivio sei mit zwei «Thorberg»-Insassen per Du gewesen und habe sie möglicherweise begünstigt.
Neue Hinweise?
Auch die SRF-Sendung «10vor10» konfrontierte Käser vergangene Woche mit ihren Recherchen. Am Donnerstag dann teilte Käsers Direktion am Abend mit, sie lasse die Vorwürfe nun durch eine externe Untersuchung abklären.
Es seien neue und konkretere Hinweise aufgetaucht, wie es in der entsprechenden Medienmitteilung hiess. Welcher Art diese Vorwürfe sind, blieb aber offen.
Seither berichteten die Medien über die Vorwürfe. Im Raum steht etwa, dass Caccivio vor seiner Zeit als Anstaltsdirektor Kontakt zu Drogenprostituierten gehabt habe. Ausserdem soll Caccivio einem Anstaltsinsassen, Spross einer Künstlerfamilie, ein Bild abgekauft haben. Wann Resultate der externen Untersuchung zu erwarten sind, ist noch offen.