«Eine verpasste Chance» – so spricht SVP-Nationalrat Lukas Reimann über die Wegweisung von Besijan Kacorraj , bekannt als Rapper Besko, in den Kosovo. Ein SVP-Politiker, der sich für einen wegen Kriminalität ausgewiesenen Ausländer stark macht?
Reimann verweist an der «Rundschau»-Theke darauf, dass Besko andere Jugendliche davon abhalten könne, kriminell zu werden. Er sei aber «nicht der Verteidiger oder Freund von Besko», so Reimann.
Moderator Sandro Brotz konfrontierte den SVP-Nationalrat daraufhin mit einem Mail, das er an den Staatssekretär für Migration, Mario Gattiker, geschickt hat.
Darin kritisiert Reimann die Wegweisung und spricht von einem Härtefall. Die Entwicklung von Besko sei «beeindruckend», so Reimann darin. Und weiter: «Ganz persönlich möchte ich anmerken, dass Beskos Arbeit von grösstem Wert für unsere Jugend ist.»
«Mein Eindruck ist gespalten»
Reimann will die Schützenhilfe für Besko – mit bürgerlichem Namen Besijan Kacorraj – jedoch so verstanden haben, dass er den Rechtsstaat und die Rechtsgleichheit verteidige. In gewissen Kantonen wie dem Kanton Aargau werde «viel zu lasch ausgeschafft», während in anderen Kantonen das Gegenteil passiere.
«Es braucht einheitliche Regeln», sagt Reimann. Darauf angesprochen, ob er auch an Beskos Opfer denke, meint der Nationalrat: «Ich denke natürlich auch an die Opfer.» Er wisse nicht, ob er dem Rapper trauen kann: «Mein Eindruck ist gespalten.»