Die Armee wird durchgerüttelt. Und die Offiziere haben langsam aber sicher einen dicken Hals. Sie nutzen ihre Zusammenkunft in Thun (BE) für eine klare Botschaft: Sie wollen eine Armee mit mindestens 100'000 Mann und einem Budget von mindestens 5 Milliarden Franken. Wenn sie das nicht bekommen, herrscht Krieg. Will heissen: die Offiziere gehen auf die Strasse. Unterschriften sammeln. Für eine Volksinitiative.
Aber noch ist es nicht soweit. Bundesrat Ueli Maurer will Stellung beziehen. Keine einfache Mission – der Ständerat will die Schuldenbremse nicht lockern, der Kauf neuer Kampfflugzeuge ist blockiert.
Plötzliche Einsätze möglich?
Derzeit befinde sich die Armee auf einer schiefen Ebene, erklärt Maurer. Um das zu verdeutlichen, stellt er ein Glas Wasser auf das schräge Rednerpult, es kippt. Scherben bringen Glück. Die Armee könnte es brauchen, berichtet Radio SRF.
Denn die Bedrohung lässt nicht auf sich warten. Krieg über das Internet, Unruhen oder Ausschreitungen könnten einen Armeeeinsatz notwendig machen. Die Truppe ist laut Ueli Maurer aber nur bedingt einsatzbereit.
Nur für einen Drittel der Soldaten sei die Ausrüstung vorhanden. Maurer will deshalb mehr Ausrüstung und wieder ein System zur Mobilmachung. Mehr Ausrüstung aber heisst mehr Geld und derzeit ist noch nicht einmal das Geld für die neuen Kampfjets gesichert.