Die G20 will nach den Enthüllungen der Panama Papers ihren Kampf gegen Steuerbetrug und Geldwäsche drastisch verschärfen. Die Tagungsteilnehmer drängten die Staaten, die noch nicht dem automatischen Informationsaustausch in Steuersachen beigetreten sind, dies rasch zu tun.
Sie wollen Unternehmen, die Briefkastenfirmen in Steueroasen gründen, das Wasser abgraben – und zwar mit einem verbessertem Informationsaustausch, wie sie vor den Medien betonen. Hinter der Initative stehen Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Spanien und Italien. Die fünf europäischen Länder hoffen so, schneller an versteckte Gelder heranzukommen.
Das sei grundsätzlich richtig, sagte Ueli Maurer im Interview mit SRF-Korrespondent Peter Düggeli. «Davon kann die Schweiz profitieren, wenn auch unsere schärfsten Konkurrenten die gleichen Bedingungen haben wie wir.» Aber das sei noch ein weiter Weg, warnte der Bundesrat weiter. Unter dem Druck der aktuellen Ereignisse habe man erstmals die richtige Richtung eingeschlagen. «Bis das aber umgesetzt ist, braucht es noch viele Absprachen untereinander».
Wir verbieten ja auch nicht Auslandferien zu machen.
Handlungsbedarf sieht der oberste Kassenwart der Schweiz jedoch nicht. Der Bundesrat werde die die Weiterentwicklung verfolgen und versuchen mit zu beeinflussen, damit am Schluss auch eine praktikable Lösung vorliege, welche auch der Schweiz passe. Dabei hoffe er auch, dass sich die USA bewegen würden und dass der Druck gross genug werde.
Angesprochen auf die Maurers Aussagen zu den Offshore-Konten in Steueroasen, meinte der Bundesrat, er habe seine Meinung nicht geändert. Nach wie vor sei es möglich irgendwo auf der Welt Geld anzulegen. «Wir verbieten ja auch nicht Auslandferien zu machen.» Ordentlich versteuert und erworben müsse es sein.
Vor einer Woche wurde Maurer kritisiert, er bagatellisiere den Steuerbetrug via Offshore-Konten.