Für den Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) ist die Arbeitslosigkeit ein Hauptproblem. In absoluten Zahlen habe diese einen «historischen Höchststand» erreicht, sagte Präsident Paul Rechsteiner am Dienstag an der Jahresmedienkonferenz. Deutschland habe mittlerweile sogar eine tiefere Quote als die Schweiz.
Für 2016 erwartet der SGB einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent. Im November hatte die Quote bei 3,4 Prozent gelegen.
Leistungsabbau wirkt sich aus
Zum Anstieg der Erwerbslosigkeit seit der Jahrtausendwende haben laut Rechsteiner die Frankenstärke sowie Leistungsverschlechterungen bei der Altersvorsorge und der Invalidenversicherung beigetragen. Letztere hätten dazu geführt, dass heute zusätzliche 90'000 bis 110'000 Personen auf einen Arbeitsplatz angewiesen sein. Die Preisgabe des Mindestkurses habe die Erwerbslosigkeit in der Schweiz entgegen dem europäischen Trend steigen lassen.
Der Gewerkschaftsbund verlangt deshalb eine Reihe von Massnahmen:
- Er bekräftigte seine Forderungen nach einem besseren Kündigungsschutz für langjährige ältere Mitarbeitende und nach einem neuen Euro-Mindestkurs.
- Der Bund müsse darüber hinaus die flankierenden Massnahmen verstärken. Prioritär seien mehr Kontrollen und bessere Durchsetzungsinstrumente, sagte SGB-Chefökonom Daniel Lampart.
- Zudem brauche es mehr Gesamtarbeitsverträge.