Im Jahr 2015 konnten die Organe von 143 verstorbenen Personen zur Rettung oder Verbesserung eines Lebens verwendet werden, erklärt Swisstransplant in einer Mitteilung. Die Zahl der Spender habe damit um 26 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.
Von besonderer Bedeutung sei dabei, dass die Anzahl von verstorbenen Spendern, deren Organe vor einem Herz-Kreislaufstillstand entnommen wurden, von 99 auf 127 gestiegen ist. Swisstransplant-Chef Franz Immer sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, dass der Anstieg dieser Spendergruppe europaweit fast einmalig sei. Diese Spender seien technisch besonders bedeutsam, da ihre Organe bis zur Transplantation durchblutet worden seien.
Transplantationen nahmen um 17 Prozent zu
Weitere Gruppen von Spendern sind hirntote Spender, deren Herz-Kreislauf zum Stillstand gekommen ist sowie die Lebendspender, die beispielsweise lebend einen Teil der Leber oder eine Niere spenden.
Insgesamt erhielten 449 Patienten 471 Organe von Verstorbenen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 17 Prozent (im Jahr 2014 waren es 404 Organe). Weitere 103 Patienten haben eine Organspende von lebenden Personen erhalten. Somit konnte die Lebensqualität von insgesamt 552 Patienten dank einer Organspende erhöht werden.
Grösster Bedarf betrifft Nieren
Der Anstieg an Patienten auf den Wartelisten konnte im Vergleich zu den letzten Jahren gebremst werden, teilt die Stiftung zudem mit. Demnach warteten Ende Jahr 1384 Patienten auf ein Organ, wobei der Bedarf an einer Niere nach wie vor mit Abstand am höchsten ist.
Keinen Effekt hatte die positive Entwicklung auf die Anzahl Personen, die während des Wartens auf ein Organ gestorben sind: die Zahl ist von 61 auf 65 Personen gestiegen. Nach wie vor sei daher eine anhaltende Erhöhung der Spenderzahlen nötig, um Patienten auf der Warteliste schneller zu einem Organ zu verhelfen, teilte Swisstransplant mit.