Nicht jeder kann nach Mekka reisen. Das saudische Königreich beschränkt die Zahl der Touristen, damit die Pilgerstätte nicht überrannt wird. Aus der Schweiz durften dieses Jahr rund 1100 Personen nach Mekka reisen.
Angemeldet hätten sich allerdings weit mehr, sagt Zafer Terkesli von der Türkisch-Islamischen Stiftung für die Schweiz, die solche Reisen durchführt. 200 Leute reisten mit seiner Organisation nach Mekka, jeder Fünfte musste zu Hause bleiben. «Wir haben bestimmte Kontingente, alle anderen müssen wir ablehnen.»
«Fünf Millionen sind einfach Moslem»
Ähnlich sieht es beim Reisebüro der Schweizerischen Islamischen Gemeinschaft SIG aus, einem weiteren Anbieter. Sie hätten sogar rund einem Drittel absagen müssen, sagt Berkant Jumurtaci von der SIG MG Reisen GmbH. Das Interesse an den Reisen sei gross, denn jeder Muslim wolle die Atmosphäre in Mekka mal erleben.
«Jedes Jahr treffen sich da fünf Millionen Menschen. Da gibt es keine Nationalitäten, keine Hautfarben, sondern man ist einfach Moslem», schwärmt Jumurtaci. Deshalb wollten alle, die schon eine Pilgerreise gemacht haben, möglichst bald wieder dorthin. Jeder fromme Muslim, der es sich leisten kann, solle einmal im Leben nach Mekka pilgern, meint der Reiseanbieter.
Reise kostet ein Vermögen
Weil die Reise für Muslime so wichtig ist, sind sie auch bereit, dafür viel zu bezahlen. In der Schweiz kostet die Reise etwa 5000 Franken pro Person. Für ein Ehepaar oder gar eine Familie kann das schnell ins Geld gehen. «Die Leute sparen sich das Geld über Jahre hinweg zusammen», sagt Jumurtaci.
Viele Pilger haben nun noch ein bisschen länger Zeit um zu sparen. Denn dieses Jahr waren die Kontingente für die Pilgerreise ein Fünftel kleiner als sonst: Der Grund: In Mekka wird gebaut. Die Veranstalter von Pilgerreisen mussten deshalb dieses Jahr besonders viele Muslime auf später vertrösten.