Meistens bringen die Schlepper ihre Kunden von Süden in die Schweiz – via Tessin oder über den Simplonpass. 47 mutmassliche Schlepper haben die Grenzwächter von Januar bis März gestoppt. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.
Manchmal bringen die Schlepper Flüchtlinge zu Fuss über die Grenze, manchmal im Zug, meistens aber im Auto. «Das können normale Personenwagen sein. Es können aber auch kleine Busse oder Mietwagen sein. Die Schlepper versuchen dann auf den grossen Transitachsen der Schweiz weiter zu fahren», sagt Patrick Benz vom Grenzwachtkorps.
Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea
Die Schlepper kommen aus Deutschland, Italien, dem Kosovo, Pakistan oder Eritrea – ihre Kunden – die Flüchtlinge momentan vor allem aus Syrien und Eritrea. Interessant ist: Die meisten Schlepper wollen die Menschen durch die Schweiz hindurch schleusen. «Im Moment sind unsere nördlichen Nachbarstaaten oder Nordeuropa das Ziel, nicht die Schweiz», sagt Benz.
Auch die Asylzahlen bestätigen das Bild: In der Schweiz geht die Zahl der Asylgesuche zurück. Im übrigen Europa aber steigen die Zahlen. Das kann eine Erklärung sein, weshalb die Grenzwächter seit gut einem Jahr deutlich mehr Schlepper aufgreifen.
Schweden als Traumland
Attraktiv als Zielländer für Schlepper und ihre Kunden sind zurzeit ganz besonders Deutschland und Schweden. Schweden, weil es eine besonders offene Aufnahmepolitik für Syrer betreibt.
Die Grenzwächter übergeben Schlepper den Kantonspolizeien. Die Flüchtlinge stellen entweder ein Asylgesuch – oder sie werden ausgewiesen. Das Grenzwachtkorps versuche mehr zu erfahren über die Methoden des internationalen Schleppergeschäfts, sagt Benz
Das Grenzwachtkorps tausche sich hierfür mit anderen Staaten aus und passe seine Kontrollen an. An der Südgrenze kommen auch Drohnen der Schweizer Armee zum Einsatz, um die Grenzen zu überwachen. Zudem hat das Grenzwachtkorps mehr Personal ins Tessin und ins Wallis verschoben. Mehr Kontrollen sollen mehr Erfolge bringen im Kampf gegen die Schlepper.
(widb;amka)