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Bild 1 von 10Legende: 27. Juli 2012: Christian Varone wird am Flughafen von Antalya festgenommen. Zollbeamte finden in seinem Gepäck einen Stein, den türkische Experten als antikes Säulenfragment identifizieren. Varone erklärt, er habe sich nichts dabei gedacht, als er den Stein als Souvenir aufgelesen habe. Keystone
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Bild 2 von 10Legende: 31. Juli 2012: Varone wird aus der Untersuchungshaft entlassen und kann ohne Auflagen in die Schweiz zurückkehren. Gleichzeitig bestätigt ein türkisches Gericht die Anschuldigungen, die Varone bis zu zwölf Jahre hinter Gitter bringen könnten. Keystone
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Bild 3 von 10Legende: 1. August 2012: Nach fünf Tagen Untersuchungshaft trifft Varone am Flughafen Zürich-Kloten ein und freut sich, den Nationalfeiertag im Kreise seiner Familie begehen zu können. Keystone
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Bild 4 von 10Legende: 3. August 2012: Varone nimmt an einer Medienkonferenz an seinem Wohnort Savièse (VS) erstmals direkt Stellung zur Affäre. Er habe wirklich nicht gewusst, dass er einen Fehler begangen habe, versichert er. Er habe den Stein etwas abseits am Strassenrand gefunden. Dieser sei schmutzig gewesen und habe keinerlei Inschrift getragen. Keystone
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Bild 5 von 10Legende: 13. August 2012: Der Gerichtstermin im türkischen Antalya wird auf den 25. September anberaumt. Keystone
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Bild 6 von 10Legende: 17. August 2012: Die Fotos des 17x16x10 Zentimeter grossen Steines aus Marmor werden veröffentlicht. Vom Westschweizer Fernsehen mit dem Foto konfrontiert, gibt Varone an, er erkenne den Stein nicht wieder. SRF
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Bild 7 von 10Legende: 6. September 2012: Christiane Varone wird von FDP-Delegierten in Conthey (VS) zum Kandidaten für die Regierungsratswahlen im März 2013 gewählt. Keystone
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Bild 8 von 10Legende: 25. September 2012: Das Gericht in Antalya vertagt den Prozess gegen Varone nach nur wenigen Minuten auf den 27. November. Im November wird er auf den 14. Februar 2013 verschoben und dann wieder auf den 19. März. Keystone
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Bild 9 von 10Legende: 23. November 2012: Varone nimmt sich eine Auszeit als Polizeikommandant, die noch bis am 30. April dauert. Keystone
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Bild 10 von 10Legende: 03. März 2013: Trotz der Stein-Affäre tritt Varone bei den Walliser Staatsratswahlen an. Er hat keine Chance und zieht seine Kandidatur nach dem ersten Wahlgang zurück. Auch sein Ersatzkandidat Léonard Bender kann den FDP-Sitz im zweiten Wahlgang vom 17. März nicht verteidigen. Keystone
Varones Anwältin in der Türkei, Yasemin Mataraci, hatte vergeblich auf einen Freispruch für ihren Mandanten gehofft. Ein Jahr und 15 Tage Haft auf Bewährung, lautet das Urteil aus der Türkei. Matarci will es nicht weiterziehen. Sie ist froh über das Urteil: «Das ist das, was wir erwartet haben, wir sind zufrieden.»
Die Richter in Antalya sprachen das Urteil auch unter einem so genannten Aufschub aus. Das heisst: Varone muss die Strafe nicht antreten. Das Urteil wird nicht im schweizerischen Strafregister auftauchen. Im Gegenzug verpflichtet sich die Verteidigung, das Urteil zu akzeptieren.
Varone froh über das Urteil
Das Urteil bleibt im internen Verzeichnis der türkischen Justiz vermerkt und würde einzig bei einem Wiederholungsfall innert fünf Jahren aktiviert. Bei dieser Strafe handelt es sich um eine Besonderheit der türkischen Justiz. Das Schweizer Recht kennt diese Möglichkeit nicht.
Für Christian Varone selbst ist das Urteil wie ein Freispruch, wie er zu «Schweiz aktuell» sagte. Er weilt gerade im Ausland und feiert mit seiner Frau den 20. Hochzeitstag. Er sei froh, dass das Kapitel jetzt abgeschlossen sei. Noch bis Ende März ist Varone als Walliser Polizeikommandant beurlaubt. Für ihn sei es durchaus eine Option, in das Amt zurückzukehren, sagt er.
Dem Walliser Staatsrat liegt der Urteilsspruch noch nicht vor, wie er in einer Stellungnahme schreibt. Doch Christian Varone sei von der Departementsvorsteherin Esther Waeber-Kalbermatten aufgefordert worden, Stellung zum Urteil und dessen Folgen für die berufliche Zukunft zu beziehen.
Der Walliser Polizeikommandant Christian Varone war am 27. Juli 2012 in Antalya festgenommen worden, als er mit seiner Familie aus den Ferien heimreisen wollte. Flughafenbeamte hatten in seinem Gepäck einen Stein gefunden.
Prozess mehrmals vertagt
Zum Stein wurden drei Gutachten verfasst. Während die ersten Gutachten zu gegensätzlichen Schlüssen kamen, bezeichnete ein drittes den Stein als antikes Säulenfragment und damit als «schutzwürdiges Kulturgut». Dieses darf nicht ausgeführt werden.
Der Prozess gegen Varone wurde seit September mehrmals vertagt. Varone befindet sich seit dem 23. November in einer Auszeit als Polizeikommandant, die noch bis am 30. April dauert.
Er trat trotz der Stein-Affäre bei den Walliser Staatsratswahlen an. Nach dem ersten Wahlgang vom 3. März zog er seine Kandidatur jedoch zurück.