Lange und intensiv hat die Gesellschaft über die Qualität der Krippenbetreuung diskutiert. Nun regt Margrit Stamm, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Freiburg, eine andere Diskussion an.
In ihrer Studie an 300 Mittelstandfamilien hat sie aufgezeigt, dass der Erziehungsarbeit in Familien eine «überragende Bedeutung» zukommt. Ausserfamiliäre Angebote wie Krippen haben einen wesentlich kleineren Einfluss.
Bortoluzzi: «Eltern brauchen keine Kurse»
Gegenüber «10vor10» fordert Stamm deshalb einen Kurswechsel: Die Familienbegleitung oder Elternbildung müsse man gleich stark gewichten wie die Familien begleitende Betreuung. Konkret könnte das heissen, dass der Staat Weiterbildungskurse für junge Eltern fördert.
Kurse wie die sogenannte «Eltern Lehre» werden schon in einigen Teilen des Landes angeboten. Eltern können dort die Grundlagen der Pädagogik erlernen.
Der Vorschlag für solche Kurse kommt aber nicht bei allen Politikern gut an. SVP-Sozialpolitiker Toni Bortoluzzi dazu: «Eltern, die selber eine gute Erziehung genossen haben, brauchen keine Kurse.»