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Schweiz Neue Freizeitangebote graben den Badis das Wasser ab

Es war ein durchzogener Sommer und die Freibäder rechnen mit einem durchschnittlichen Ergebnis. Mehr Sorgen bereitet dem Präsidenten des entsprechenden Verbandes aber die grundsätzliche Tendenz: Freibäder sind nicht mehr so beliebt.

Thomas Spengler

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Spengler ist Präsident des Schweizerischen Verbandes Hallen- und Freiluftbäder. Er hat während mehr als 30 Jahren eine Freizeit- und Sportanlage geführt.

SRF News: Gehen generell weniger Leute ins Freibad?

Thomas Spengler: Hier hat sich eine Entwicklung abgezeichnet, die ins Negative geht. Der Trend, ins Freibad zu gehen, ist rückläufig. In den sechziger und siebziger Jahren waren die Freibäder mehr frequentiert. Wir haben viel mehr Freizeitangebote, und die Seen und Flüsse in der Schweiz sind viel sauberer geworden, das ist heute gar kein Thema mehr. Bei den Hallenbädern zeichnet sich die rückläufige Tendenz allerdings nicht ab.

Schwimmen ist nach wie vor ein sehr beliebter Sport und gewinnt auch an Popularität. Wieso können die Freiluftbäder davon nicht profitieren?

Es ist die Wetterabhängigkeit. Wir haben nicht stabiles Wetter, und wenn es schön ist, dauert es ein paar Tage, bis man Lust hat, baden zu gehen. In den Hallenbädern wurde die Angebotspalette vergrössert, wir sprechen von integrierten Wellnessanlagen, von Sprudelbädern mit Wassertemperatur von 34 Grad, mit Massageliegen. Auch bei den Rutschbahnen gab es eine Entwicklung, die Hallenbäder haben auch Rutschbahnen aufgebaut. Wenn ich als Betreiber investieren muss, investiere ich lieber in einen 340-Tage-Betrieb als in ein Bad, als in einen Betrieb, in dem ich nur rund 30 Sonnentage habe.

Das Gespräch führte Matthias Heim.

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