Die «NZZ» trennt sich von ihrem Chefredaktor Markus Spillmann. Offizielle Begründung ist die Neuorganisation der publizistischen Leitung. Zwar sei man sich über die Stossrichtung der Veränderungen einig, nicht aber über die konkrete Umsetzung.
Daher sei der Verwaltungsrat mit Spillmann übereingekommen, dass er auf Ende Jahr von seinen Funktionen zurücktreten werde. Der Verwaltungsrat werde in den nächsten Wochen die künftige Organisation der publizistischen Leitung festlegen und habe die Suche nach geeigneten Nachfolgern für Spillmann eingeleitet, heisst es weiter.
Interimistisch werden die drei stellvertretenden Chefredaktoren René Zeller, Luzi Bernet und Colette Gradwohl die Führung der Redaktion der «NZZ» übernehmen und so die Kontinuität sicherstellen.
Seit 1995 bei der «NZZ»
Der Verwaltungsrat spricht in der Mitteilung Spillmann seinen Dank und seine Anerkennung aus für die grossen Leistungen während seiner mehr als zwölf Jahre in der Chefredaktion der «NZZ» und der «NZZ am Sonntag». Spillmann habe in seiner Zeit als Chefredaktor den Wandel von der traditionellen Zeitung in die digitale Welt erfolgreich auf den Weg gebracht und eine der ersten konvergenten Redaktionen in der deutschsprachigen Medienlandschaft eingeführt, heisst es.
Der 47-jährige Spillmann war seit 1995 für die «Neue Zürcher Zeitung» («NZZ») tätig, zuerst als Dienstredaktor, dann als Auslandredaktor mit Fokus auf Sicherheitspolitik sowie die Länder Südasiens und Grossbritannien. Seit dem 1. April 2006 war Spillmann Chefredaktor der «NZZ».