Gegen die geplanten Sparmassnahmen des Bundes reichen 5000 Bundesangestellte eine Petition bei der Bundesverwaltung ein. Sie protestieren damit gegen Sparmassnahmen beim Personal. Ihren Unmut kann die Direktorin des Eidgenössischen Personalamtes, Barbara Schaerer, verstehen. Allerdings findet sie auch, dass die Massnahmen nötig waren, um den Bundeshaushalt zu stabilisieren. Das Personal müsse seinen Teil dazu beitragen.
«Zu einem möglichen Stellenabbau kann man zurzeit noch nichts sagen», sagt Schaerer im Gespräch mit SRF. Die bisher bekannten Massnahmen wie verlangsamter Lohnanstieg, gekürzte Leistungsprämien und Treueprämien erst nach zehn anstatt nach fünf Jahren würden alle treffen. «Die Alternativen wären noch einschneidender gewesen.»
Trotzdem bleibt die Bundesverwaltung aus ihrer Sicht eine attraktive Arbeitgeberin. Sie biete interessante Aufgaben, gute Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten, nach wie vor eine gute und diskriminierungsfreie Entlöhnung, achte auf die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben.
Gute Entlöhnung bei Bund
Dass die Bundesverwaltung immer noch ein guter Arbeitgeber ist, bestätigt auch der emeritierte Betriebswirtschaftsprofessor Norbert Thom.
Gerade in Bern, wo er lebe, könne man gut vergleichen. «Wenn wir sehen, was entsprechende Funktionen in der Bundesverwaltung, in der Kantonsverwaltung und in der Stadtverwaltung verdienen, hat Arbeiten beim Bund Vorteile.»
Auch könne man die Bedingungen beim Bund mit den privaten Arbeitgebern vergleichen, zum Beispiel beim Gewerbe. «Da muss man feststellen, dass beim Bund besser bezahlt wird, als es sich das Gewerbe selbst leisten kann.»
Die Massnahmen des Bundes hätten zwar eine gewisse Signalwirkung auf andere Branchen. Doch der Bund gehe immer noch mit gutem Beispiel voran. «In letzter Zeit haben viele Branchen die Arbeitszeit erhöht. Beim Bund sind es immer noch 41,5 Stunden.» Wenn in anderen Bereichen aufgrund der Frankenstärke, des Effizienz- und Produktionsdruckes besondere Anstrengungen verlangt würden, dürfe man das auch von der Bundesverwaltung erwarten, sagt der Professor.