Alle fünf untersuchten Flüsse seien stark durch verschiedenste Pestizide belastet, teilt das Wasserforschungsinstitut Eawag mit. Vor allem Pflanzenschutzmittel fand das Institut in den Flüssen.
Die Forscher entdeckten 104 verschiedene Wirkstoffe, 82 davon waren reine Pflanzenschutzmittel. Ein Grossteil der Pestizidbelastung sei den Pflanzenschutzmitteln aus der Landwirtschaft zuzuschreiben, schreibt die Eawag.
In vier Fünfteln der Proben war die Summe aller Pestizidkonzentrationen grösser als ein Mikrogramm pro Liter. Bei 31 Substanzen wurde der Grenzwert der Gewässerschutzverordnung verletzt.
Problematisch sind aus Sicht der Forscher zwei Aspekte: der «Cocktail» an Pestiziden sowie die teilweise hohen Konzentrationen pro Stoff. Letztere lagen vereinzelt über einem Mikrogramm pro Liter.
Die kurzfristigen Spitzenkonzentrationen dürften teils vielfach höher liegen; für einzelne Substanzen wohl so hoch, dass sie akut giftig wirken.
Für Wasserorganismen schädlich
Doch selbst wenn die Konzentration jedes einzelnen Stoffes nicht sehr hoch ist, stellt die Kombination der verschiedenen Pestizide ein Problem dar: Es sei zu befürchten, dass die Pestizidmischungen die Organismen im Wasser beeinträchtigten, warnen die Forscher. So zum Beispiel den Bachflohkrebs. Und dieses kleine Tier ist wiederum Nahrung für grössere Fische.
Die Leiterin der Eawag-Abteilung für Umweltchemie und eine der Autorinnen der Studie, Juliane Hollender, zeigen sich überrascht von den neuen Daten. «Ganz so sauber, wie immer wieder betont, scheinen die Schweizer Gewässer doch nicht zu sein», sagt sie.