Herzstück der Durchmesserlinie ist der Durchgangsbahnhof Löwenstrasse, der sich 16 Meter unter den bestehenden Gleisen 4 bis 9 des Hauptbahnhofes befindet. Er ist durch den doppelspurigen Weinbergtunnel mit Zürich-Oerlikon verbunden. Das Bauwerk kostete rund zwei Milliarden Franken.
Viel Prominenz marschiert auf
Zur Eröffnungszeremonie des Zürcher Jahrhundertbauwerks sind Bundesrätin Doris Leuthard, der Zürcher Regierungsrat Ernst Stocker, Stadtpräsidentin Corine Mauch, SBB-Chef Andreas Meyer sowie Roland Kobel, der Gesamtprojektleiter der Durchmesserlinie, geladen. Leuthard hatte die Ehre, das rote Band mit einer goldigen Schere durchzuschneiden.
«Eröffnungen sind immer eine freudige Angelegenheit», sagte sie gegenüber Radio SRF. Dass sie dieses Projekt, welches ihr Vorgänger Moritz Leuenberger noch aufgegleist habe, eröffnen dürfe, sei «eine schöne Sache».
Moritz Leuenberger selber war ebenfalls am Festakt zugegen. Er meinte zum 2-Milliarden-Projekt: «Die Durchmesserlinie ist ein Paradebeispiel des öffentlichen Verkehrs. Sie ist für die Schweiz vielleicht sogar noch wichtiger als der längste Tunnel der Welt, der Gotthard-Tunnel.»
Rückschlag bei Brückenbauten der 2. Etappe
Getrübt werden dürfte die Festlaune durch einen Berechnungsfehler der Statiker bei den Pfeilern der Letzigraben- und der Kohlendreieckbrücke vor dem Hauptbahnhof. Die Pfeiler müssen nachgebessert werden. Verstärkt wird auch die Fahrbahn über den Pfeilern, wie ein SBB-Sprecher eine Meldung des Nachrichtenportals «watson» bestätigte. Die beiden Bauwerke gehören zur zweiten Etappe der neuen Linie und dienen den Fernverkehrszügen auf der Ost-West-Achse.
Eröffnungstermin nicht gefährdet
Mit den Projektänderungen sei die Stabilität der Brücken und somit auch die Sicherheit gewährleistet, versichern die SBB. Die Nachbesserungen laufen bereits. Die beiden Brücken können im Dezember 2015 wie geplant eröffnet werden. Allerdings entstehen erhebliche Mehrkosten. Wer diese übernehmen muss, klären die SBB derzeit ab. «Für Mängel haften grundsätzlich die von der SBB beauftragten Unternehmungen», sagte der Sprecher.
Mit der Eröffnung der Durchmesserlinie am 15. Juni sollten sich auch die vielen Verspätungen im Zürcher Bahnnetz verringern, wie SBB-Chef Andreas Meyer gegenüber Radio SRF sagte: «Ich hoffe, dass es in den nächsten Tagen besser wird, und das die Kunden sich an der neuen Durchmesserlinie freuen können.»