Zum Inhalt springen

Schweiz Reise durch Jahrzehnte: Schweizer Städte im Wandel der Zeit

Die Bevölkerung wächst, es braucht ständig mehr Wohnraum und die Menschen wollen noch mobiler sein. Jede Sekunde wird in der Schweiz ein Quadratmeter Land überbaut. Dies entspricht einem Fussballfeld alle zwei Stunden. Altes und neues Kartenmaterial zeigt diese Entwicklung eindrücklich.

1838 gründete General Guillame-Henri Dufour das Eidgenössische Topographische Bureau. 1844 erschien die erste Karte. 1864 war die ganze Schweiz kartografiert. Seither werden die Karten laufend vom Bund aktualisiert. Damit lässt sich die Raum-und Städtentwicklung visualisieren. Das Wischen über die Karten zeigt eindrücklich: Grosse Teile der Schweiz wurden in den letzten Jahrzehnten regelrecht umgestaltet: weg von den Landwirtschafts- hin zu den Siedlungsflächen.

Sitten/Sion

Die Kantonshauptstadt des Kantons Wallis hatte im Jahr 1950 gemäss Volkszählung gut 17'000 Einwohner. 62 Jahre später waren es über 31'000.

Video
Der Wakkerpreis geht an Sitten
Aus Tagesschau vom 22.01.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 22 Sekunden.

Sitten ist heute das, was man bei urbanen Zentren gerne als Schmelztiegel bezeichnet.

Neben den Leuten, die dort wohnen, bildet die Stadt für 60'000 Bewohner der Region den Dreh-und Angelpunkt im gesellschaftlichen und beruflichen Leben.

Für seine vorbildliche Stadtplanung bekam Sitten 2013 den Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes. Unter anderem wegen der Neu-und Umgestaltung von Plätzen und Strassen.

Grossraum Zürich

Wirtschaftswachstum, sozialer Wandel, Mobilität: Sie alle haben in den letzten Jahrzehnten grosse Spuren in der Landschaft dieses Grossraums hinterlassen. Früher war die Landschaft vielerorts unberührt, kompakte Siedlungen gab's kaum. In der Zwischenzeit sind die Bauerndörfer zur Agglomeration zusammengewachsen – unter dem Einfluss der Grossstadt Zürich und des Flughafens:

Ascona

Bis zum Anfang des 20. Jahrhundert war Ascona ein einfaches Fischerdorf. Das änderte sich, als Querdenker auf dem Monte Verità oberhalb von Ascona eine Kolonie gründeten, die Berühmtheiten aus aller Welt anzog.

In einem Buchtitel der Autors Curt Riess wird Ascona als das «seltsamste Dorf der Welt» bezeichnet. Tatsache ist: Ascona mit seinem autofreien Siedlungskern versucht, kein austauschbarer, gesichtsloser Tourismusort zu werden.

Seit den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts hat sich die Agglomeration allmählich der von Locarno genähert:

Bern

Gut 31'000 Menschen lebten und arbeiteten im Jahr 1860 in der Hauptstadt. Heute sind es gemäss Statistik der Stadt 138'000.

Die Behörden suchen derzeit Antworten auf die wichtigsten räumlichen Herausforderungen. Wo und wie kann man verdichten? Wie fügt man Autofahrer, Velofahrer, den öffentlichen Verkehr und die Fussgänger in ein Gesamtkonzept ein? Welche Freiräume können innerhalb der Stadt geschaffen werden angesichts der endlichen Ressource Boden?

Eisenbahnviadukt mit Blick auf den Vorplatz der Reithalle
Legende: Einkaufen unter den Gleisen: Die Berner Behörden wollen das Eisenbahnviadukt vor der Berner Reithalle umnutzen. Als Vorbild gilt Zürich. Keystone

Die Stadtbehörden überlegen sich auch, wie die Schützenmatte vor dem umstrittenen, autonomen Kulturzentrum Reitschule neu genutzt werden kann: das letzte bebaubare Areal ganz in der Nähe des Bahnhofs.

Eine Idee: Im Eisenbahnviadukt Läden und Restaurants einquartieren – analog dem Zürcher Projekt «Im Viadukt». Unbeantwortet ist dabei die Frage, ob ein kommerzielles Projekt vor dem Kulturzentrum überhaupt sinnvoll wäre.

Genf

Fast 200'000 Menschen leben heute in Genf. Damit ist die Stadt die zweitgrösste der Schweiz und jene mit der höchsten Bevölkerungsdichte des Landes. Der Kanton Genf ist mit seiner Fläche von 240 km2 zwar der zweitkleinste Kanton nach Zug, seine Einwohnerzahl ist mit 470'000 (2013) aber verhältnismässig gross. Insofern ist der Kanton bestrebt, die verfügbare Landfläche sinnvoll zu nutzen.

Chur

Knapp 37'000 Einwohner zählt die Alpenstadt. Die topographischen Verhältnisse, bestimmt durch die umliegenden Berge und den Rhein, haben die historische Entwicklung der Stadt stark beeinflusst. Und diese Verhältnisse sind es auch, die der künftigen Ausdehnung Grenzen setzen.

Video
Die Schweiz wird zugebaut
Aus SRF school vom 23.09.2014.
abspielen. Laufzeit 27 Minuten 51 Sekunden.

(SRF 4 News, 28.5.2015, 12.00 Uhr)

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel