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Schweiz SBB-Chef Meyer: «Ein Zug fuhr zu früh ab»

Bei einer Frontalkollision zweier Züge in Granges-près-Marnand (VD) ist am Montagabend der Zugführer ums Leben gekommen. 26 weitere Fahrgäste wurden verletzt. Über die mögliche Unfallursache kann nach wie vor nur spekuliert werden.

Der Unfall geschah um 18.45 Uhr auf der Strecke Palézieux-Payerne (VD) bei Granges-près-Marnand. Zur Kollision kam es, als ein Zug den Bahnhof verlassen wollte, während der andere gerade ankam. Dabei kam ein Lokführer ums Leben, 26 Fahrgäste wurden verletzt. Keiner der Verletzten schwebt in Lebensgefahr. Zunächst hatte die Polizei von 35 Verletzten gesprochen.

Einer der Züge war von Lausanne Richtung Payerne unterwegs, der andere fuhr die gleiche Strecke in der Gegenrichtung. Wieso es zu dem Frontalzusammenstoss kam, ist weiterhin unklar. SBB-Chef Andreas Meyer zeigte sich in der «Tagesschau Nacht» tief betroffen. Für das Unglück habe er noch keine Erklärung. «Wir haben hier eine ganz normale

Kreuzungsstelle, an der sich jeden Morgen und jeden Abend zwei Regionalzüge kreuzen. Einer ist aus ungeklärten Gründen zu früh abgefahren.»

Video
SBB-Chef Meyer zeigt sich betroffen
Aus Tagesschau Nacht vom 30.07.2013.
abspielen. Laufzeit 59 Sekunden.

Die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (SUST) geht nun der Frage nach, wieso die beiden Züge zur selben Zeit auf dasselbe Gleis gerieten. «Glücklicherweise waren beide Züge in geringem Tempo unterwegs, sonst wäre das Unglück noch um einiges verheerender ausgefallen», sagte Gemeindepräsident Guy Delpedro.

«Wir haben einen schrecklichen Lärm gehört»

Der Aufprall war allerdings so heftig, dass sich die Züge stark ineinander verkeilten. «Wir haben einen schrecklichen Lärm gehört», sagten Anwohner. Die Leiche des Lokführers konnte erst Stunden nach dem Unfall aus dem Wrack seines Triebwagens geborgen werden.

26 Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht, wie die Polizei mitteilte. Die übrigen Fahrgäste wurden an der Unfallstelle betreut. Die Verletzten erhielten auch psychologische Betreuung. Alle 46 Insassen des Zuges waren Schweizer. Mehr als 30 Krankenwagen, 34 Ärzte und Rettungssanitäter sowie zahlreiche Polizisten und Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Video
Video vom Unfallort (unkommentiert)
Aus News-Clip vom 29.07.2013.
abspielen. Laufzeit 19 Sekunden.

Ersatzbusse verkehren

Die Bahnlinie zwischen Payerne und Moudon bleibt wegen der Aufräumarbeiten bis auf weiteres geschlossen. Es verkehren Ersatzbusse. Die SBB rät Reisenden von Payerne nach Lausanne, via Yverdon zu verkehren.

Der Unfall in Granges-près-Marnand ist einer der schwersten der vergangenen zehn Jahre in der Schweiz. Mitte vergangener Woche waren bei einem Zugunglück in Spanien mindestens 79 Menschen ums Leben gekommen. Eine Chronologie finden Sie hier.

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