Die Schneesaison beginnt in der Schweiz heute durchschnittlich 12 Tage später als noch im Jahr 1970. Und sie endet 25 Tage früher. Das zeigt eine Studie der Universität Neuenburg und des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF).
Rückgang in allen Höhenlagen
Demnach nahm die Dauer der Schneebedeckung in den letzten Jahrzehnten unabhängig von der Höhe markant ab, bis auf 2500 Meter über Meer. Die Forscher stellten ausserdem fest, dass die jährlich maximal gemessene Schneehöhe im Durchschnitt um 25 Prozent abnahm und heute 28 Tage früher auftritt als noch vor 45 Jahren.
Wie stark sich diese Tendenz in Zukunft fortsetzen wird, können die Forscher mit dieser Studie nicht abschätzen. Sie gehen jedoch davon aus, dass sowohl der Wintersport als auch die im Sommer verfügbare Menge an Wasser von der Entwicklung betroffen sein könnten.
Höhere Temperatur, weniger Niederschlag
«Überraschend am Ergebnis der Studie ist, dass die Schneemenge an allen Messstellen in gleicher Menge abgenommen hat», sagt der Klimaforscher Christoph Marty vom SLF. Treibender Faktor sei vor allem die höhere Temperatur, wichtig für die Entwicklung sei aber auch die abnehmende Niederschlagsmenge.
Vor allem sichtbar seien die im Vergleich zu früher höheren Temperaturen im Frühling. «Die Schmelze im Frühling ist intensiver als früher», so Marty weiter. Mit «Frühling» sei in diesem Zusammenhang allerdings eher der Frühsommer gemeint, weil die Schmelze in grossen Höhen erst im Mai/Juni stattfinde.
Dabei verlaufe die Entwicklung in Richtung weniger Schnee nicht linear. So könne es auch in Zukunft noch Winter mit grossen Schneemengen geben.