Elf Schulmassaker hat es in den letzten 15 Jahren in Deutschland gegeben. In der Schweiz kam es bisher zum Glück nur zu Drohungen. «Trotzdem», sagt Beat Zemp, Präsident der Schweizer Lehrer, «rüsten die Schulen auf».
In vielen Kantonen werde umgebaut. «Es geht da vor allem um Schliessmechanismen, dass man Schulzimmer blockieren kann. Und es geht um Alarmierungssysteme; Lehrer sollen informiert werden können, wenn ein Amoklauf im Gang ist.» Erfahrungen im Ausland hätten gezeigt, dass das Einschliessen der Klassen viele Opfer verhindert.
In der Stadt Zürich zum Beispiel sollen nächstes Jahr alle 140 Schulhäuser gesichert werden. In Basel hat die Polizei in den Ferien eine mehrtägige Polizeiübung in einem Schulhaus durchgeführt.
Profitables Geschäft
Der Schutz vor Amoktaten ist unterdessen zu einem profitablen Geschäftsfeld für Psychologen geworden. Der Zürcher Gerichtspsychiater Frank Urbaniok findet den Einsatz dieser Mittel nicht schlecht: «Das führt zu einer Sensibilisierung. Aber das allein reicht nicht.»
Eine einfache Check-Liste ersetze auf keinen Fall die genaue Analyse des Einzelfalls. «Vorkehren ist gut», sagt Urbaniok, «aber es gilt, dabei Mass zu halten». Denn Amokläufe sind zum Glück doch relativ selten. Und die totale Sicherheit gibt es nicht.
(basn; engf)