Unmengen an Schwarzgeld fliessen von Entwicklungs- und Schwellenländern in Steueroasen und Industrienationen. Zwischen 2001 und 2010 waren es sechs Billionen US-Dollar, 6000 Milliarden.
Den ersten Platz belegt China. Aus dem Reich der Mitte flossen zwischen 2001 und 2010 Schwarzgelder in Höhe von 2700 Milliarden Dollar. An zweiter Stelle folgt Mexiko mit knapp 500 Milliarden, dann Malaysia.
«Das ist eine unglaubliche Menge Geld», sagt Clark Gascoigne vom Forschungsinstitut Global Financial Integrity in Washington DC. Das Institut hat die Zahlen berechnet.
Die Schweiz: Eine Steueroase
Laut Gascoigne stammen die Gelder aus Steuerhinterziehung, Korruption und dem organisierten Verbrechen. Sie fliessen ab nach London und New York und natürlich auch in Steueroasen wie die Schweiz. Das Forschungsinstitut bezeichnet die Schweiz explizit als Steueroase, denn das Bankgeheimnis schütze solche Gelder nach wie vor gut.
«Die Schweiz ist dort weit vorn. Insgesamt sorgen aber weltweit 60 bis 70 Steueroasen dafür, dass Schwarzgeld von Entwicklungsländern zu ihnen kommt», sagt Gascoigne.
Es sei fast unmöglich, zu bestimmen, wie viel am weltweiten Schwarzgeld in die Schweiz fliesse. Die Zielländer würden ganz bewusst keine Daten darüber sammeln.
Keinen Kommentar der Banken
Von der Bankier-Vereinigung wollte niemand zu diesen Zahlen Stellung nehmen. Alliance Sud, die Lobbyorganisation der Schweizer Hilfswerke, sieht die eigene Haltung bestätigt, dass die Schweiz im Kampf gegen Schwarzgelder dringend vorwärts machen müsse.
Das Washingtoner Forschungsinstitut Global Financial Integrity veröffentlicht den vierten Bericht seit 2008. Das Institut arbeitet eng mit der Weltbank und dem US-Aussenministerium zusammen.
Und es empfiehlt als Massnahme gegen Schwarzgelder aus Entwicklungs- und Schwellenländer den automatischen Informationsaustausch.